Liste der Ermordeten


Folgende Informationen sind von Hildegard Bergmann verfügbar:

geboren am 10.05.1892 in Wien
letzte bekannte Wohnadresse
andere Wohnadresse(n) Wien 3, Ziehrerpl.8 zuletzt: 2 Czerning.6
Deportation von Wien nach Maly Trostinec am 20.05.1942
gestorben in Maly Trostinec am 26.05.1942
Die Recherche wurde von Ana 7b, 17 Jahre, BRG XV, Henriettenplatz 6, übernommen.

Die Lebensgeschichte und wie die Recherche verlaufen ist:

Der Brief an den/die Ermordete/n :


Liebe Fr. Hildegard Bergmann

Wenn ich nun bedenke, wenn es das Projekt „Letter To The Stars“ nicht gäbe, hätte ich nie erfahren, dass Sie überhaupt existierten. Sie wären, wie so viele andere, einfach ein weiteres namenloses Holocaustopfer gewesen, welches durch die Grausamkeit der Nazis um ihr Leben gebracht wurde. Aber dadurch, dass es dieses Projekt gibt, habe ich Sie gefunden. Ich habe Sie für meine Recherchen genommen, weil mich das Foto von Ihrem Mann und Ihnen, das auf der Homepage des Projektes ist, sofort ansprach. Auf dem Foto sehen Sie so glücklich und ahnungslos aus, ich kann mir nicht vorstellen, dass Sie tot sind. Ich habe herausgefunden, dass Sie wenige Tage nach ihrem 42. Geburtstag starben, und kurz vor Ihrem Geburtstag wurden Sie ins sogenannte „Arbeitslager“ Maly Trostinec gebracht. Ich frage mich immer, wie Sie das Ganze wohl erlebt haben, ob Sie überhaupt von den Massenvernichtungslagern je was erfahren haben, oder Sie es wussten oder zumindest ahnten, aber wie alle anderen sich nicht wehrten und stillschweigend die Befehle der SS befolgten? Für mich ist es noch immer unfassbar, was im Zweiten Weltkrieg vor sich ging, die Gewaltakte, die unzähligen unschuldigen Opfer, die ihr Leben verloren, weil sie den Nazis im Weg waren. Ich habe schon viele Filme über diese erschreckende Zeit gesehen, man versuchte mir einen Eindruck zu vermitteln wie das Ganze ablief, trotzdem kann ich nicht glauben, dass das Ganze wirklich passiert ist. Wie kann nur ein Mensch wie Adolf Hitler auf diese grausame Idee kommen, die Juden auslöschen zu wollen, hatte dieser Massenmörder kein Gewissen? Man sagt, wir Menschen seien die intelligentesten Wesen die es gäbe, und doch verhalten wir uns wie Tiere, wobei ich sogar glaube, dass nicht einmal Tiere so grausam sein könnten. Wegen solcher primitiven, gierigen und machtbesessenen Menschen mussten Sie sterben. Es muss schrecklich für Sie gewesen sein. Ich versuche mir das alles vorzustellen, wie sie von zuhause abgeholt wurden, ahnungslos wie so viele andere auch, in enge Waggons gepfercht wurden, um in ein „Arbeitslager“ gebracht zu werden, das sich letzten Endes als Vernichtungslager entpuppte. Ich hätte soviel Fragen an Sie - hatten Sie Kinder, wenn ja, wurden diese auch umgebracht? Was haben Sie gefühlt als Sie dort ankamen? Was waren ihre letzten Gedanken bevor Sie umgebracht wurden? Ich versuche mir immer vorzustellen, wie Sie sich wohl gefühlt haben, wie schrecklich das Ganze für Sie gewesen sein muss, und doch glaube ich noch immer, dass das nicht wahr ist. Es ist doch unvorstellbar, dass im Zweiten Weltkrieg so viele Juden, Homosexuelle, politisch Verfolgte und andere starben. Wie können Menschen nur so grausam sein? Wieso mussten Millionen Menschen sterben, nur weil ein psychisch kranker Mann es wollte? Ich glaube, Sie haben sich das auch oft gefragt, wie wohl alle anderen auch. Man müsste meinen, dass wir spätestens seit dem Zweiten Weltkrieg aus unseren Fehlern gelernt haben und eingesehen haben, dass Krieg keine Lösung ist. Doch anscheinend gibt es noch immer Menschen, die da anderer Meinung sind, die den Krieg als einzige Lösung sehen. Diese Menschen gab es immer und wird es immer geben, und wegen solcher Menschen mussten Sie, Frau Hildegard Bergmann sterben, und wegen solcher Menschen werden noch viele Menschen sterben, solange sie nicht einsehen, dass Krieg nur Leid hervorbringt. Wir, die wissen wie unnötig Krieg ist , müssen ihnen dies klar machen, um zu vermeiden, dass noch mehr unschuldige Menschen sterben, und sich so etwas vielleicht sogar wiederholt!

Ihre Ana Topic.


Der Brief an die Zukunft (stieg am 5. Mai 2003 an einem Luftballon gebunden in den Himmel):

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