Liste der Ermordeten


Folgende Informationen sind von Max Reichmann verfügbar:

geboren am 27.12.1927 in Aleppo
letzte bekannte Wohnadresse
andere Wohnadresse(n) Stefaniestiftung Biedermannsdorf, NÖ
Deportation derzeit nicht bekannt- Deportationsdatum unbekannt -
gestorben in Am Spiegelgrund am 11.05.1942
Die Recherche wurde von Kathrin, Dominikanerinnen, übernommen.

Die Lebensgeschichte und wie die Recherche verlaufen ist:

Reichmann Max: geb.27.12.1927 in Aleppo/Syrien Rel. Röm./kath.
Mischling I.Grades (jüdisch)
Eltern: Dr. Eduard und Isabel Reichmann
Beide rel. mosaisch (1941 nach Australien
Verreist)

Max befindet sich anfangs im Spezialkinderheim Pressbaum und Biedermannsdorf. Der Vater, Dr. Eduard Reichmann, hat für sieben Jahre alle Gebühren vorausbezahlt, dass sein Sohn diesbezüglich gut versorgt werden sollte.
Eine Tante, die Schwester der Mutter, kümmerte sich um „Teddy“, wie er in der Familie liebevoll genannt wird, kann ihn aber aus gesundheitlichen Gründen nicht selbst pflegen. In einem Brief an die Wiener Fürsorgeanstalt schreibt sie: „.....
Er hatte mit sieben Monaten eine Gehirnhautentzündung. Erst mit 12 Monaten merkten seine Eltern, das er nicht hören konnte. Sie ließen ihn an damalige erste Spezialisten für Ohren und Hirnkrankheiten in London und Wien untersuchen ......sie mussten aber feststellen, das Teddy durch die Gehirnhautentzündung taub und unheilbar geworden war....wir können nicht wissen, wie lange er noch auf Erden weilt und ich hoffe das es ihm nicht schlecht gehen wird....“

Am 01.12.1941 wir Max auf dem Spiegelgrund in der Euthanasieklinik eingewiesen
Das Kind hat ständig Hunger, in den Therapielisten steht nichts von Essrationen.
Am 27.03.1942 Encephalographie
Am 01.03.1942 schlechtes Allgemeinbefinden
Am 31.03.1942 steht in der Krankengeschichte“...Patient
klaubt jedes Brösel vom Boden auf, legt sich
auch nieder und schleckt den Fußboden auf...
...bekam heute für sein Excem Prontoril Salbe,
welche er gleich herunterschleckte...“
Am 01.05.1942 sein Allgemeinbefinden hat sich sehr verschlechtert und das Excem blieb unverändert
Am 07.05.1942 ist ein Vermerk von Luminal eingetragen
Am 08.05.1942 erbricht das Kind 2 mal
Am 09.05.1942 wurde er zur Bettruhe verpflichtet
Am.10.05.1942 nimmt er keine Nahrung mehr zu sich
Am 11.05.1942 um 18 Uhr 55 ist Teddy tot
Am 12.05.1942 schreibt Dr. Heinrich Gross an die Tante:
„Die gefertigte Anstaltsleitung gibt ihnen Nachricht, das ihr Neffe Reichmann Max heute Nacht plötzlich gestorben ist.“
Am 14.04.1997 werden die sterblichen Überreste von Teddy der israel. Kultusgemeinde zur Bestattung übergeben.

Der Brief an den/die Ermordete/n :

Der Brief an die Zukunft (stieg am 5. Mai 2003 an einem Luftballon gebunden in den Himmel):

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