Liste der Ermordeten


Folgende Informationen sind von Moses Apfelbaum verfügbar:

geboren am 27.03.1880 in Mateszuwka
letzte bekannte Wohnadresse
andere Wohnadresse(n)
Deportation von Wien nach Kowno am 23.11.1941
gestorben in Kowno am 29.11.1941
Die Recherche wurde von Julian, 14 Jahre, RG Lambach, übernommen.

Die Lebensgeschichte und wie die Recherche verlaufen ist:

Moses Apfelbaum

Er wurde am 27.03.1880 in Mateszowska bei Tranpol, Polen. Moses Apfelbaum war Kaufmann als Beruf. Seine letzte bekannte Wohnadresse war Wien 3, Weyrgasse 6/10. :






Moses Apfelbaum wurde am 23.11.1941 nach Kowno deportiert. Seine Transportnummer war 11/651.




Erfassung der österreichischen Holocaust Opfer mit dem Namen „Apfelbaum“:


Nachname Vorname Geburtstag Deportation Dep.datum Todesort Todestag
Apfelbaum Boleslav Bezallel 30.06.1889 Wien/Litzmannstadt * 15.10.1941
Apfelbaum Henriette 28.08.1883 Wien/Kowno * 23.11.1941 Kowno * 29.11.1941
Apfelbaum Jonas 02.06.1875 Wien/Maly Trostinec * 27.05.1942 Maly Trostinec * 01.06.1942
Apfelbaum Max 04.03.1894 Wien/Theresienstadt * 01.10.1942
Apfelbaum Moses 27.03.1880 Wien/Kowno * 23.11.1941 Kowno * 29.11.1941
Apfelbaum Regine 24.05.1886 Wien/Maly Trostinec * 27.05.1942 Maly Trostinec * 01.06.1942
Apfelbaum Sofie 12.05.1883 Wien/Riga * 26.01.1942
Apfelbaum Therese 23.03.1887 Wien/Maly Trostinec * 17.08.1942 Maly Trostinec * 21.08.1942
Apfelbaum Henriette war die Frau von Moses Apfelbaum sie wurde am 28.08.1883 geboren, d.h. sie war nur ca. 3 Jahre jünger als Moses Apfelbaum. Sie wohnte auch mit Moses in Wien in der gleichen Wohnung nämlich Weyrgasse 6/10, Wien 3. Sie wurde auch am gleichen Tag wie er nach Kowno deportiert, nämlich am 23.11.1941. Die beiden starben auch am selben Tag, nämlich am 29.11.1941.





Kowno (Kaunas/Kauen)

Am 23. November 1941 verließ ein Deportationstransport mit 1.000 jüdischen Männern, Frauen und Kindern den Wiener Aspangbahnhof. Dieser Transport kam jedoch nie am ursprünglich geplanten Bestimmungsort Riga an.

Der Transport aus Wien wurde, wie auch einige für Riga geplante Deportationstransporte aus dem "Altreich", aus bisher nicht geklärten Gründen in das litauische Kaunas umgeleitet und dem Einsatzkommando (EK) 3 übergeben. Diese Einheit der Einsatzgruppe A war unter massiver Beteiligung einheimischer Kräfte seit Juni 1941 daran gegangen, "Litauen judenfrei zu machen", und hatte dabei insgesamt mehr als 130.000 Menschen ermordet. Sofort nach der Ankunft wurden die deportierten Wiener Juden im Fort IX, einem Teil der alten zaristischen Befestigungsanlagen von Kaunas, die mittlerweile zu Orten regelmäßiger Massaker geworden waren, von litauischen "Hilfswilligen" unter dem Kommando von Angehörigen des EK 3 erschossen.

Von den Wiener Deportierten sind keine Überlebenden bekannt.





























Ausschnitt aus:
Bericht des Kommandeurs der Sicherheitspolizei und des SD in Kaunas, Führer des Einsatzkommandos (EK) 3, SS Standartenführer Jäger.
Gesamtaufstellung der im Bereich des EK 3 bis zum 1. Dezember 1941 durchgeführten Exekutionen.


Zur Zeit leben noch 2 Menschen mit dem Namen „Apfelbaum“ in Österreich die eine heißt Apfelbaum Christinte und wohnt in Salchau und der andere wohnt in Wien und heißt Dipl- Ing Wolfgang Apfelbaum und arbeitet in einer Computerfirma.

Der Brief an den/die Ermordete/n :

Lieber Moses!


Heute schreibe ich dir einen Brief – aber viel öfter, als ich dir schreibe, denke ich an dich.

Ich denke daran, was dir in jungen Jahren schon alles widerfahren ist. Du warst ein hoffnungsvoller, strebsamer Student. Alle lebten friedlich nebeneinander – Christen und Juden – bis es auf einmal wichtig wurde, kein Jude zu sein.
Ihr wurdet gedemütigt und verfolgt. Du konntest nicht mehr rechtzeitig flüchten, man trennte dich von deiner Familie und für dich kam der Abtransport ins Konzentrationslager nach Flossenbürg. Bis ins Innerste betroffen, denke ich daran, was man dort mit euch angestellt hat. Abgemagert bis zum Skelett wurdet ihr menschenunwürdig und grausam behandelt.

Bist du im Gefangenenlager in Flossenbürg auch dem evangelischen Pfarrer Dietrich Bonhoeffer begegnet?
Er war mit dir dort inhaftiert. Sein Glaube, seine menschliche Ausstrahlung und Wärme hat vielen Menschen Mut gemacht. Mir wurde erzählt, dass er geheim mit euch Mitgefangenen die Hl. Schrift gelesen und Gottesdienst gefeiert hat. Er schrieb damals auch das Lied „Von guten Mächten wunderbar geborgen“, das wir heute noch gerne singen.

Wie muss man sich da fühlen, wenn man gar nichts mehr hat - nur das Gutsein von einem Mitgefangenen!
Bonhoeffer wurde am 9.4.1945 im Gefangenenlager Flossenbürg ermordet. Wie ist es dir ergangen?

Mir tut es aufrichtig leid, was man damals mit euch jüdischen Mitmenschen angestellt hat. Ich möchte mich heute noch dafür entschuldigen und ich lebe wirklich in der Hoffnung, dass so etwas nie wieder vorkommt.

Liebe Grüße von Julian






Der Brief an die Zukunft (stieg am 5. Mai 2003 an einem Luftballon gebunden in den Himmel):

Lieber Moses!


Heute schreibe ich dir einen Brief – aber viel öfter, als ich dir schreibe, denke ich an dich.

Ich denke daran, was dir in jungen Jahren schon alles widerfahren ist. Du warst ein hoffnungsvoller, strebsamer Student. Alle lebten friedlich nebeneinander – Christen und Juden – bis es auf einmal wichtig wurde, kein Jude zu sein.
Ihr wurdet gedemütigt und verfolgt. Du konntest nicht mehr rechtzeitig flüchten, man trennte dich von deiner Familie und für dich kam der Abtransport ins Konzentrationslager nach Flossenbürg. Bis ins Innerste betroffen, denke ich daran, was man dort mit euch angestellt hat. Abgemagert bis zum Skelett wurdet ihr menschenunwürdig und grausam behandelt.

Bist du im Gefangenenlager in Flossenbürg auch dem evangelischen Pfarrer Dietrich Bonhoeffer begegnet?
Er war mit dir dort inhaftiert. Sein Glaube, seine menschliche Ausstrahlung und Wärme hat vielen Menschen Mut gemacht. Mir wurde erzählt, dass er geheim mit euch Mitgefangenen die Hl. Schrift gelesen und Gottesdienst gefeiert hat. Er schrieb damals auch das Lied „Von guten Mächten wunderbar geborgen“, das wir heute noch gerne singen.

Wie muss man sich da fühlen, wenn man gar nichts mehr hat - nur das Gutsein von einem Mitgefangenen!
Bonhoeffer wurde am 9.4.1945 im Gefangenenlager Flossenbürg ermordet. Wie ist es dir ergangen?

Mir tut es aufrichtig leid, was man damals mit euch jüdischen Mitmenschen angestellt hat. Ich möchte mich heute noch dafür entschuldigen und ich lebe wirklich in der Hoffnung, dass so etwas nie wieder vorkommt.

Liebe Grüße von Julian






Zurück zur Übersicht