Liste der Ermordeten


Folgende Informationen sind von Rosa Bondi verfügbar:

geboren am 02.06.1862 in
letzte bekannte Wohnadresse
andere Wohnadresse(n)
Deportation von Wien nach Theresienstadt am 28.07.1942
gestorben in Theresienstadt am 14.12.1942
Die Recherche wurde von Petra, 17 Jahre, G11,Geringergasse 2, übernommen.

Die Lebensgeschichte und wie die Recherche verlaufen ist:

Der Brief an den/die Ermordete/n :

Liebe Rosa Bondi!

Unter allen Namen in der langen Liste der jüdischen Opfer des zweiten Weltkrieges habe ich mir deinen Namen ausgesucht.
Während der vergangenen letzten Wochen habe ich versucht, möglichst viel über dich, dein Leben und vor allem über dein Schicksal als Jüdin zu erfahren.
Doch trotz meiner Bemühungen musste ich leider zur Kenntnis nehmen, dass von dir nicht besonders viele Daten aufliegen.
Ich weiß nun, dass du am 7. September 1862 geboren wurdest. Später warst du laut Auskunft mit einem Leichenwächter verheiratet, welcher jedoch bereits früh verstorben sein muss, da du laut Vermögensverkehrsstelle als „Leichenwächter-Witwe“ bekannt warst.
Als dein letzter Wohnort ist mir die Adresse „Zentralfriedhof 4tes Tor, 1110 Wien“ bekannt gegeben worden. Dies berührt mich insofern sehr, da ich ebenfalls in Simmering wohne. Von dort aus wurdest du dann auch ins Konzentrationslager Theresienstadt gebracht. Nun verliert sich leider deine Spur und seit diesem Zeitpunkt sind mir keine weiteren Daten mehr bekannt.
Doch trotzdem kann ich mir einigermaßen vorstellen, wie es dir dort ergangen sein muss und was für ein Leben du dort geführt haben musst.
Ich kann einfach nicht verstehen, aus welchem Grund die Leute so grausam zu Menschen jüdischer Herkunft waren. Und ich wünsche mir, ich könnte all diese furchtbaren Sachen einfach ungeschehen machen. Doch dies funktioniert leider nicht mehr.
Aus diesem Grund werden wir jetzt und in der Zukunft unser Bestes geben, dass derartige Vorfälle nie mehr wieder geschehen!

Der Brief an die Zukunft (stieg am 5. Mai 2003 an einem Luftballon gebunden in den Himmel):

Wünsche für die Zukunft!

Es ist einfach unglaublich und nicht vorstellbar, wie sehr die jüdischen Opfer gelitten haben müssen.
Die meisten Menschen kennen die schweren Schicksale der Juden, die in verschiedene Konzentrationslager in Österreich gebracht wurden aber nicht und interessieren sich leider auch kaum für diese. Sie sind der Meinung, das alles geht sie nichts mehr an, da ja jetzt alles der Vergangenheit angehört.
Doch die wenigsten bedenken dabei dann, dass dies unsere Vergangenheit war und ist. Wie bei unseren Recherchen über diese Zeit bekannt wurde, lebten sehr viele der jüdischen Opfer hier, in Simmering, in „unserem“ Bezirk in Gemeindebauten, von denen einige heute noch am gleichen Ort stehen und bewohnt werden.
Die Geschichte der Juden, die damals derart grausam und demütigend wie Sklaven behandelt wurden wurde mir erst zu den Arbeiten zu „A letter to the stars“ so richtig bewusst. Dies hat mich erst einmal sehr nachdenklich gemacht und mir ist bewusst geworden wie schrecklich diese Vergangenheit war.
Deshalb wünsche ich mir für die Zukunft einfach nur: Derartige Dingen, die jetzt leider nicht mehr zu ändern sind und die wir hinnehmen müssen, dürfen nie wieder geschehen!
Auf keinen Fall sollen Menschen, egal welcher Herkunft, die gleiche furchtbare Geschichte wie einst das jüdische Volk durchstehen müssen!

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