Liste der Ermordeten


Folgende Informationen sind von Sali Julie Sensky verfügbar:

geboren am 27.08.1872 in Retz, NÖ
letzte bekannte Wohnadresse
andere Wohnadresse(n)
Deportation von Wien nach Litzmannstadt am 23.10.1941
gestorben in Litzmannstadt am 02.07.1942
Die Recherche wurde von Silvia, 13 Jahre, HS- Retz, übernommen.

Die Lebensgeschichte und wie die Recherche verlaufen ist:

Rechercheergebnisse:
Sali vulgo Julie Sensky wurde am 27.8.1872 in Retz geboren. Sie war jedes Jahr als Sommergast , von Juli bis August, in Retz. Sie lebte zuletzt in Wien 9, Beethovenstraße 3/7. Am 23.10.1941 wurde sie mit Transport 8 nach Litzmannstadt (Lodz Polen) in das Getto gebracht. Sie wohnte in der Gnesenstraße 26 und verstarb dort am 2.7.1942.

Vielen Dank an Frau Hofbauer Helga

Der Brief an den/die Ermordete/n :

Liebe Sali vulgo Julie Sensky!

Weil du eines der vielen Opfer des zweiten Weltkriegs warst, habe ich dich ausgesucht. Beim Projekt „Letter to the stars“ ist es meine Aufgabe, über dein Leid und deine Qual im Krieg zu erzählen und dir einen Lesebrief zu schreiben. Als du am 27.08.1872 in Retz geboren wurdest, konnte keiner ahnen, dass es einmal so einen Krieg geben könnte und so viele Menschen dabei sterben mussten. Leute wie dich, liebe Sali, finde ich besonders stark. Viel lieber wollte ich von Mensch zu Mensch mit dir reden, doch das ist leider nicht mehr möglich. Es muss schrecklich gewesen sein, als du am 23.10.1941 von deiner Familie und deinen Freunden weggerissen wurdest und nach Litzmannstadt (Lodz) in ein Getto verfrachtet wurdest. Alles was du zu dieser Zeit durchstehen musstest, hält nicht jeder aus und auch ich wäre nicht gern an deiner Stelle gewesen. Keiner weiß, warum man das getan hat und keiner weiß, warum Hitler euch Juden, die ihr ja auch Menschen wie wir seid, euch das angetan hat. Aber nicht nur du, sondern auch andere mussten dieses Leid ertragen und auch den gleichen Tod erleiden. Du musst dich in dieser Zeit oft gefragt haben, warum gerade du diese Qual erleiden musstest, aber diese Frage kann auch ich dir nicht beantworten. Ich würde dir gern viele Fragen stellen, die nur du mir beantworten kannst. Gern hätte ich dich gefragt, wie es zu dieser Zeit den Menschen ergangen ist, die nicht verfolgt wurden. Auch hätte ich gern gefragt, wie die anderen Menschen damit umgegangen sind und ob sie das eigentlich interessiert hatte. Aber was sag ich da, natürlich waren auch andere Menschen von diesem Krieg betroffen und mussten auch viel Leid ertragen. Natürlich habe ich schon viel über diesen Krieg gehört, aber erst diese Recherche hat mir klar gemacht, wie grausam es damals zuging. Ich hatte keine Ahnung, wie du das damals empfunden hast, doch jetzt wird mir klar, wenn man gehetzt und gejagt wird, empfindet man nichts als Leid und Trauer. Ich hoffe, dass mein Brief dazu führt, vielen Menschen die Augen zu öffnen, wie es damals war. Ich bin froh, dass ich über dich schreiben durfte und denke, dass du dich wie ich über diesen Brief freust.

Liebe Grüße deine Silvia!


Der Brief an die Zukunft (stieg am 5. Mai 2003 an einem Luftballon gebunden in den Himmel):

Unser Brief an die Zukunft


Bei unserer Suche nach Daten über unser Opfer sind uns sehr viele Gedanken darüber gekommen,wie schrecklich es im 2. Weltkrieg gewesen sein muss. Wir haben sehr viel Neues erfahren über den Holocaust. Dieses Projekt ist sehr wichtig. Es war wirklich interessant. Wir überlegten,was wir getan hätten,aber ehrlich gesagt sind wir nicht zu einer Lösung gekommen. Wir haben uns ganz genau überlegt, was wir in diesem Brief schreiben würden,aber das wäre viel zu viel geworden. Unser Brief ist zwar nicht sehr lang aber unser wichtigster Satz ist:
Wir hoffen, dass es so etwas nie wieder geben wird und wenn doch, dass sich alle dagegen wehren.

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