Liste der Ermordeten


Folgende Informationen sind von Amalia Brand verfügbar:

geboren am 23.06.1919 in Wien
letzte bekannte Wohnadresse
andere Wohnadresse(n) Wien 2, Stuwerstrasse 25/17
Deportation von Wien nach Maly Trostinec am 09.06.1942
gestorben in Maly Trostinec am 15.06.1942
Die Recherche wurde von Marlene, Dina, 14 Jahre, GRG1 Stubenbastei, übernommen.

Die Lebensgeschichte und wie die Recherche verlaufen ist:

Nach langer Suche entschieden wir uns schließlich für Amalia Brand.
Wir fanden nicht mehr heraus, als das was wir schon an Informationen zur Verfügung gestellt bekommen hatten, außer später den Namen ihrer Mutter. Dies auch nur, weil die Mutter von Amalia von zwei unserer Klassenkameradinnen recherchiert wurde. Sonst suchten wir in Archiven, Holocaustsites, im DÖW, so ziemlich überall, doch ohne Erfolg. Auch in dem Haus, indem sie wohnte, sind alle zu jung um sich an sie zu erinnern, selbst die Hauswärtin.
Deshalb bleibt uns nichts Anderes übrig, als die bereits vorhandenen Daten anzugeben:
Ihr Name war Amalia Brand. Sie wurde am 23.06.1919 in Wien geboren. Eine ihrer Wohnadressen ,wo sie gemeinsam mit ihrer Mutter Jenta Brand wohnte, war die Stuwergasse 25/17. Genau zwei Wochen vor Amalias 23sten Geburtstag wurden sie und ihre Mutter nach Maly Trostinec deportiert. Beide starben dort nach sechs Tagen, am 15.06.1942.

Der Brief an den/die Ermordete/n :

Liebe Amalia,wir sind seit Anfang an und noch immer sehr begeistert von dem Projekt, weil sich endlich jemand wirklich um all die jüdischen Opfer der damaligen Zeit Gedanken macht und auch versucht, den Menschen klarzumachen, was Menschen wie du durchmachen mussten. Jeder und jede von euch war ein Held/eine Heldin und jeder und jede von euch war etwas Besonderes. Ihr wart alle mutig, stark und tapfer.Viele von euch hielten lange durch, doch den meisten wurde nicht einmal die geringste Chance zum Überleben gegeben. Viele von euch verhungerten, erfroren oder konnten einfach den Druck nicht ertragen. 60.000 unschuldige Österreicherinnen und Österreicher wurden nur wegen ihrer Religion hingerichtet. Unter ihnen befanden sich sicherlich auch große Persönlichkeiten, die diese Welt positiv beeinflussen hätten können, für die nicht die Rasse und das Aussehen eines Menschen zählte,sondern der Charakter und die sich darüber Gedanken gemacht hätten, ob ein Mensch beeinflussen kann, welcher Religion er einmal angehören wird. Es ist traurig, dass du und viele andere euch schämen musstet zu sein was ihr seid, und euch von anderen einreden lassen musstet, schlechter zu sein als andere, den alle Menschen sind etwas Besonderes und zählen gleich viel.
Es gibt leider noch immer Menschen, die sich für etwas Besseres halten, und das wird sicher immer so bleiben. So wie alle anderen Menschen hast auch du die Welt um einiges verbessert und verschönert. Du wirst zumindest für uns nie vergessen bleiben.

Marlen & Dina





Der Brief an die Zukunft (stieg am 5. Mai 2003 an einem Luftballon gebunden in den Himmel):

Es gibt nicht viel über die Zukunft zu sagen. Es ändert sich mehr oder weniger nichts. Es ist immer gleich und wird auch immer gleich bleiben, weil keiner aus seinen Fehlern lernt und weil keiner davon ausgeht sich verändern zu müssen um etwas verändern zu können. Alle sind der Meinung, die Anderen müssten sich ändern. Keiner gibt sich die Mühe oder macht sich Gedanken darüber, dass seine Ziele vielleicht das Leben anderer beeinflussen oder verändern könnten. Keiner denkt an seine Mitmenschen und daran, dass er andere mit dem was er sagt oder tut verletzen oder erniedrigen könnte. Jeder kümmert sich um sich selber. War das nicht schon immer so? Man braucht erst gar nicht zu versuchen, die Welt zu verbessern, wenn man selber nichts dafür getan hat oder sich selber noch nicht verändert hat. Alle sagen immer nur :,,Um die Welt zu verbessern, muss derjenige und diejenige das tun und das tun...!“ Aber keiner hat je gesagt:,,Um die Welt zu verbessern, muss ich das und das tun...!“ Solange sich das nicht ändert, werden Kriege stattfinden, wird es politische Auseinandersetzungen geben und es werden weiter Unschuldige deshalb sterben müssen.

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