Liste der Ermordeten


Folgende Informationen sind von Wilhelm Kaposi verfügbar:

geboren am 22.10.1929 in Wien
letzte bekannte Wohnadresse
andere Wohnadresse(n) Wien 18, Theresiengasse 7/8
Deportation derzeit nicht bekannt- Deportationsdatum unbekannt -
gestorben in Am Spiegelgrund am 10.09.1942
Die Recherche wurde von Kathrin, Dominikanerinnen, übernommen.

Die Lebensgeschichte und wie die Recherche verlaufen ist:

Kaposi Wilhelm: geb. am 22.10.1929 in Wien geboren
Eltern: Edmund (Kaufmann) und Gertrude KAPOSI
Zuletzt wohnhaft in Wien 1, Postgasse 13
Sind laut Auskunft des Gesundheitsamtes
Wien VIII am 7.8.1938 nach London ausgewandert.

Wilhelm war einige Zeit in Pflege bei Frau Manja Ruckhaus, wohnhaft Wien 18 Theresiengasse 7/8, er besuchte die städtische Hilfsschule für Knaben und Mädchen (Vorschule) in Wien 18, Anastasia Grüngasse 10 und übersiedelte am 22.12.1938 in die Volksschule Wien 19, Pantzergasse 25.
Da Wilhelm bei der Geburt eine Verletzung erlitten hatte, entwickelte er sich in der Folge körperlich und geistig nur sehr langsam, auch durfte er sehr unter der Trennung seiner Eltern gelitten haben.
Eine „Bessserung“ seines Zustandes sollte im Kinderheim St. Klemens in Grunsbach bei Znaim , N.D. (Niederdonau, heutiges Niederösterreich) ermöglicht werden, von dort kam Wilhelm am 08.09.1941 in die „Pflege und und Beschäftigungsanstalt für schwachsinnige Kinder“ nach Gugging in N.D. doch von dort wurde er am 27.05.1942 in die „Heilpädagogische Klinik der Stadt Wien am Spiegelgrund“ in Wien 14, Baumgartnerhöhe 1 übersetzt. –Ein Begleitbrief der Anstalt Gugging folgte noch eine Meldung des KÜST – Anstaltensreferates der Gemeindeverwaltung des Reichsgaues Wien: Kaposi Wilhelm geb. am 22.10.1929 wurde am 27.05.1942 von der Heil und Pflegeanstalt Gugging am Spiegelgrund abgegeben.
Ich teile dazu mit, dass das Kind Volljude ist.

Unterschr. Muth

Dieses Schreiben langte am 4.09.1942 am Spiegelgrund ein.
Dort kommt er in den Pavillon 15.In der Euthanasieklinik Am Spiegelgrund wird Wilhelm allen rassenhygienischen Untersuchungsmethoden der Ns-Ärzte unterzogen, auch der sehr unangenehmen Encephalografie. Dr. Heinrich Gross ist einer seiner „behandelnder“ Ärzte. Er nennt den Buben aber nicht bei seinem Vornamen Wilhelm sondern Israel. Diesen Namen mussten damals alle jüdischen Kinder tragen!

Am 01.09.1942 verschlechtert sich Wilhelms Allgemeinbefinden
Am 05.09 1942 beginnt eine Lungenentzündung
Am 10.09 1942 um 5 Uhr 30 stirbt das Kind an einer Lungenentzündung beider Unterlappen
Am 14.04.1997 wird sein Gehirn der israel. Kultusgemeinde zur Bestattung übergeben.

Der Brief an den/die Ermordete/n :

Der Brief an die Zukunft (stieg am 5. Mai 2003 an einem Luftballon gebunden in den Himmel):

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