Folgende Informationen sind von
Rosalia Nahlik verfügbar:
geboren am |
07.01.1903 in Wien |
letzte bekannte Wohnadresse |
|
andere Wohnadresse(n) |
|
Deportation |
von Wien nach Kielce am 19.02.1941 |
gestorben |
in Auschwitz am 14.10.1942
|
Die Recherche wurde von
Josef, 15 Jahre, HS Dr.Renner,
übernommen.
Die Lebensgeschichte und wie die Recherche verlaufen ist:
Rosalia Nahlik wurde am 07.01.1903 in Wien geboren und hieß mit ihrem geburtsnamen Atlmann. Vor 1938 lebte sie in Graz. Nach dem Anschluss musste sie nach Wien übersiedeln, ihre letzte Adresse befand sich im 2. Bezirk,Förstergasse Wien wo sie am 19.2.1941 mit dem 2. von Wien abgehenden Transport nach Kielce deportiert wurde.
Kielce
Am 19. Februar 1941 verließ ein Deportationstransport mit 1.004 jüdischen Männern, Frauen und Kindern den Wiener Aspangbahnhof mit dem Ziel Kielce, einer Stadt nördlich von Krakau. Kielce hatte einen beträchtlichen jüdischen Bevölkerungsanteil, der sich seit Kriegsbeginn durch Zwangsumsiedler aus anderen Teilen Polens weiter erhöht hatte. Die deportierten Wiener Juden wurden anfänglich bei jüdischen Familien privat einquartiert. Am 31. März 1941 wurde in Kielce das Ghetto errichtet. Es war mit Stacheldraht umzäunt und durfte bei Androhung der Todesstrafe nicht verlassen werden. Ende 1941 lebten ca. 27.000 Juden im Ghetto. Die arbeitsfähigen Männer wurden in Steinbrüchen zur Zwangsarbeit eingesetzt. Im Ghetto selbst konnten Schuster, Schneider und andere Handwerker ihrem Gewerbe nachgehen.
Ca. 6.000 Personen starben im Zeitraum vom April 1941 bis April 1942 im Ghetto an Typhus; viele wurden erschossen, erhängt oder verhungerten.
Innerhalb weniger Tage (20.-24. August 1942) wurde das Ghetto liquidiert, und ca. 21.000 Juden wurden in das Vernichtungslager Treblinka deportiert und dort ermordet. Die 2.000 im Ghetto Verbliebenen kamen in die nahe gelegenen Arbeitslager Pionki, Blizyn und Skarzysko Kamienna. Die letzte Deportation aus Kielce im August 1944 führte die wenigen jüdischen Häftlinge nach Auschwitz und Buchenwald.
Von den 1.004 deportierten Wiener Juden überlebten 18.
Danach wurde sie nach Auschwitz verlegt, wo sie laut Auschwitz Sterbeindex Nummer 36101/1942 am 14.10.1942 ermordet wurde.
Auschwitz
Im Frühjahr 1940 wurde nahe der polnischen Stadt Oswiecim mit dem Aufbau des KZ Auschwitz begonnen, am Gebiet des benachbarten Ortes Brzezinka (Birkenau) wurde ab Herbst 1941 der zweite Teil des Lagers, Auschwitz II/Auschwitz-Birkenau errichtet, wozu später noch das Lager Monowitz (Auschwitz III) sowie 45 weitere Nebenlager kamen. Erster und letzter Kommandant des Lagers war Rudolf Höß.
Die erstmalige Verwendung von Cyanwasserstoffgas zur Menschentötung erfolgte im Herbst 1941 im Block 11, Auschwitz I. Bis Anfang 1942 fiel vor allem eine große Zahl sowjetischer Kriegsgefangener den ab Jänner 1942 im dazu adaptierten Leichenraum des Krematoriums I im Stammlager durchgeführten Morden zum Opfer.
Am 26. März 1942 erreichte der erste vom Reichssicherheitshauptamt (RSHA) im Zuge der "Endlösung der Judenfrage" organisierte jüdische Sammeltransport das KZ Auschwitz. Ab dem Sommer 1942 wurden bei so genannten Selektionen durch SS-Ärzte noch arbeitsfähige Menschen zur Arbeitsleistung ausgewählt, alle übrigen, vor allem alte Menschen und Kinder, wurden sofort in die Gaskammern gebracht.
Im Frühjahr und Sommer 1942 fanden die Morde in zwei - als Bunker 1 und 2 bezeichneten - ehemaligen Bauernhäusern im Lager Birkenau statt, im Laufe des Jahres 1943 wurden in Birkenau vier neue Krematorien mit angeschlossenen Gaskammern errichtet, wo dann nach von der SS selbst errechneten Werten täglich 4.756 Leichen verbrannt werden konnten. Mit dem Näherrücken der Front wollte Himmler die Spuren der Morde verwischen. Nachdem das Krematorium IV im Zuge eines Häftlingsaufstandes am 7. Oktober 1944 gesprengt worden war, wurden die übrigen Krematorien ab November 1944 demontiert. Die Mehrheit der noch vorhandenen Häftlinge wurde in geschlossenen Märschen aus dem Lager Richtung Westen getrieben. Bei der Befreiung am 27. Jänner 1945 fand die Rote Armee noch 7.500 Häftlinge vor. Forschungen der letzten Jahre geben die Mindestzahl der Opfer von Auschwitz mit 1,35 Millionen Juden, rund 20.000 Roma und Sinti, 11.700 sowjetischen Kriegsgefangenen und weiteren 83.000 aus politischen und anderen Gründen nach Auschwitz Deportierten an.
Unter diesen Opfern waren auch Juden aus Österreich. Der am 17. Juli 1942 von Wien abgehende 32. Transport mit ungefähr 1.000 Menschen führte direkt nach Auschwitz. Mehr als 4.100 Österreicher wurden von Theresienstadt, ca. 500 Personen in Einzeltransporten dorthin transportiert. Weiters wurden mehr als 3.700 österreichische Juden aus Frankreich, ca. 350 aus Italien und etwa 260 aus den Niederlanden nach Auschwitz gebracht. Wie viele Österreicher aus anderen Ländern dorthin deportiert wurden, kann nicht genau festgestellt werden, so dass auch keine Gesamtzahl der österreichischen Opfer in Auschwitz angegeben werden kann. |
Der Brief an den/die Ermordete/n :
Liebe Frau Nahlik
Wir wissen, dass Sie eine harte Zeit durchstehen mussten. Sie trafen viele schwere Entscheidungen, eine davon war die, dass sie ihren Sohn Herrn Karl Nahlik zweimal fortschickten. Doch diese Entscheidung rettete ihrem Sohn das Leben. Er musste weite Strecken gehen und oft bei irgend welchen fremden Leuten arbeiten. Er tat das sehr gerne. Seine Pflegemutter in Steiermark war aber nie die richtige Mutter für den Karl. Sie dachte es genauso. Eines Tages ging ihr Sohn von dort um zu Ihnen zurück zu kehren. Als er bei Ihnen ankam wurden sie von SS Leuten in ein Lager eingesperrt. Sie sagten ihrem Sohn das er durch das Fenster flüchten soll. Das was das zweite Mal wo Sie ihn retteten. So machte er sich wieder auf seinen weiten Weg nach Steiermark zu seiner Pflegemutter. Als er bei seiner Pflegemutter ankam wurde er hin fortgejagt. Er hatte auch eine schwere Zeit wie Sie, dennoch überstand er sie mit Ausdauer, Glück und Geschick. Heute ist er an die 80 Jahre alt und lebt in Graz, Eggenberggasse 11a. Er hat die Wut überstanden und lebt nun ganz normal unter dem Volk wie jeder anderer auch. Leider gibt es heutzutage noch immer ein paar Neonazis. Das sind aber meistens jugendliche die viele Probleme mit dem Staat bekommen. Karl glaubt noch immer an den jüdischen Glauben und geht täglich in die Synagoge. Viele Schulen besuchen die Synagoge und er erklärt ihnen mehrere Einzelheiten über sein Leben und seinen Glauben. Wir waren auch bei ihm. Er ist stolz, dass er so eine Mutter wie Sie hatte. Er erzählte uns auch, dass seine Tante und zugleich Ihre Schwester eine gute Ärztin war, doch sie wurde nur misshandelt. Sie überlebte sogar eine Nierenoperation ohne Narkose. Ich finde es überhaupt schlimm, dass so ein Mann wie es Hitler war an die Macht gelangen konnte. Er hatte gute Ideen doch er setzte sie falsch ein. Desto mehr Macht er bekam desto schlimmer wurde sein Hass gegen alle Andersrassigen und besonders gegen die Juden. Mir kam es zu Ohren, dass seine Eltern bei einer Operation ums Leben kamen und deren Arzt war ein Jude. Daraus sollte die Wut entstanden sein. Es gab noch viele andere Gerüchte. Die ich selber auch nicht alle kenne. Mein Vater selber ist auch kein Österreicher er hat mittlerweile die Österreichische Staatsbürgerschaft doch am Anfang als er in Österreich einzog, wurde er auch öfter beschimpft, so was kommt jetzt noch immer vor, aber er ließ sich niemals unterkriegen und ging seinen Weg. Mittlerweile ist er ein angesehener Mann und viele Menschen kommen mit ihren Problemen zu ihm. Zum Schluss wünsche ich Ihnen und ihrer restlichen Familie noch viel Glück und Spaß im Himmel, und hoffentlich hat Karl noch ein langes gesundes Leben vor sich.
|
Der Brief an die Zukunft (stieg am 5. Mai 2003 an einem Luftballon gebunden in den Himmel):
Zurück zur Übersicht
|