Liste der Ermordeten


Folgende Informationen sind von Stefanie Schulz verfügbar:

geboren am 23.03.1884 in Linz, OÖ
letzte bekannte Wohnadresse
andere Wohnadresse(n)
Deportation von Wien nach Sobibor am 14.06.1942
gestorben - Todesdatum unbekannt -
Die Recherche wurde von Nora/Sabrina/Nicole, 16 Jahre, BRG Traun, übernommen.

Die Lebensgeschichte und wie die Recherche verlaufen ist:

Als Erstes haben wir alle Information die von „A letter to the stars“ vorgegeben waren in Suchmaschinen eingegeben um weitere Informationen zu bekommen. Dies war leider vergebens. Dann haben wir mehrere Tage im Magistrat von Linz und im Landesarchiv weiter recherchiert. Ebenfalls vergebens. Weil Stefanie Schulz im laufe ihres Lebens nach Wien gezogen ist, setzten wir unsere Suche in Wien fort. Zuerst waren wir in der Wipplingerstraße 8, dem alten Rathaus, in dem wir zu erst keine Informationen bekamen, da wir nicht unter dem Mädchenamen gesucht hatten. Als Nächstes besuchten wir das jüdische Museum , dass sehr interessant war. Dort kauften wir einen Stadtplan auf dem die jüdischen Viertel vor dem Krieg verzeichnet sind. Die Computer die dort zur Verfügung stehen benutzten wir zu weiteren Recherchen. Zufällig trafen wir dort eine Jüdin die uns zur jüdischen Kultusgemeinde schickte. Dies war jedoch wieder ein Fehlschlag, doch die dortige Sekretärin machte uns darauf aufmerksam, dass Stefanie Schulz in Linz geheiratet hatte und somit Schulz nicht ihr Mädchenname war. Mit diesen wichtigen Informationen machten wir uns wieder in das alte Rathaus auf und anschließend besuchten wir das österreichische Staatsarchiv, „Archiv der Republik“ Dort haben wir folgendes herausgefunden:
Mädchenname: Fessler
Wohnhaft: in Wien 18, Währingerstraße 98
Wurde nach 1945 von Rudolfine Savage gesucht
Heiratete Jakob Schulz in Linz, der am 11.Mai 1926 verstorben ist
Jakob war Hilfsämteroberdirektor der Wiener Polizeidirektion.
12 Jahre war er aktiv beim Militär, 4 Jahre im Krieg.
Nach seinem Tod bekam Stefanie Schulz eine Pension monatlich von 102 RM.
Transport nach Izbice wurde bei SS-Hauptsturmführer Brunner am Aspangbahnhof angetreten; Stefanie wurde mit 1000 weiteren Juden abtransportiert; Zug wurde aus uns unbekannten Gründen nach Sobibor umgeleitet; in Lubin erwartete SS-Obersturmführer Pohl den Zug; aus dem Arbeitsfehige Juden im Alter von 15-50 Jahren ausgeladen wurden und nach Sobibor kamen; am Bahnhof Sobibor übernahm Lagerkommandant Oberleut. Stangl die restlichen 949 Juden; keiner aus diesem Transport überlebte.
Stefanie füllte am 2.7.1938 das Vermögensbekenntnis aus, das vom Finanzamt Währing-Döbling Wien, am 13.12.1938 Korrektur gelesen wurde.
Stefanie hatte keine Schulden und Lasten.

Der Brief an den/die Ermordete/n :

Liebe Stefanie Schulz!
Wir sind Schülerinnen am BRG-Traun. Wir schreiben das Jahr 2003. Wir haben uns an einem Projekt beteiligt, das sich mit der Leidensgeschichte der Juden im KZ befasste. Wir versuchten das Leben von Ihnen zu rekonstruieren, was aber nicht sehr einfach war, weil viele Informationen vernichtet wurden. Durch diese Recherchen haben wir viel über diese grausame Zeit erfahren und uns einmal auf eine ganz andere Weise mit diesem Thema beschäftigt. Wir finden, dass das Projekt eine sehr gute Idee ist, weil es wichtig ist, dass man diese schrecklichen Taten nicht vergisst, um begangene Fehler nicht zu wiederholen. Wir wissen, dass wir nichts ungeschehen machen können, aber wir hoffen, wir haben damit ein Zeichen gesetzt. Wir finden es schade, dass wir nicht mehr über Sie herausgefunden haben, weil jede individuelle Lebensgeschichte von Bedeutung ist.
Die Recherchearbeit machte uns Spaß, doch erfüllte uns auch mit tiefer Betroffenheit.
Mit freundlichen Grüßen
Nora, Sabrina und Nicole

Der Brief an die Zukunft (stieg am 5. Mai 2003 an einem Luftballon gebunden in den Himmel):

Zukunft?!
Es ist wichtig, dass auch in Zukunft solche Projekte geführt werden und sich die Jugendlichen mit diesem erschreckenden Thema befassen. Dieses dunkle Kapitel der österreichischen Geschichte darf nicht in Vergessenheit geraten, um Vergangenes nicht zu wiederholen.

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