Folgende Informationen sind von
Leopold Reichmann verfügbar:
geboren am |
13.05.1932 in Innsbruck, Tirol |
letzte bekannte Wohnadresse |
|
andere Wohnadresse(n) |
Innsbruck, Tirol |
Deportation |
von Prag nach Theresienstadt am 24.10.1942 |
gestorben |
in Auschwitz- Todesdatum unbekannt -
|
Die Recherche wurde von
Melanie, GFS/Kramsach,
übernommen.
Die Lebensgeschichte und wie die Recherche verlaufen ist:
Name: Leopold Reichmann.
Geboren: 13.05.1932, Innsbruck
Leopold kam mit dem Transport Ca von Prag nach Theresienstadt und am 18.05.1944 mit Transport EB nach Ausschwitz, er war zu diesem Zeitpunkt 12 Jahre alt.
|
Der Brief an den/die Ermordete/n :
Hallo Leopold!
Ich frage mich, wie es dir wohl jetzt gerade geht, ob du noch irgendwo existierst.
Wenn, dann hoffe ich, dass du wieder bei deiner Familie bist.
Sicher wurdest du von ihnen getrennt, als sie dich nach Theresienstadt und später ins Vernichtungslager Ausschwitz brachten, drei Tage nach deinem zwölften Geburtstag.
Was es wohl für ein Gefühl ist, seinen Geburtstag allein, gefangen, gequält und auf den Tod wartend zu verbringen?
Hattest du dort jemanden, der dich tröstete, dir versuchte nahe zu sein?
Oder war es dir mittlerweile egal geworden?
Ich sehe dich fast vor mir, wie du an die feuchte, fleckige, graue Betonwand lehnst, den Blick ins Leere gerichtet.
Oder hast du geweint?
Musstest du viele Schmerzen ertragen?
Ich hoffe so, dass dein Ende wenigstens schnell kam, du nicht lange leiden musstest.
Es ist immer furchtbar, wenn jemand getötet wird, aber du hattest noch nicht einmal die Chance, das Leben richtig kennenzulernen!
All die Erfahrungen, die du nicht hast machen können.
Was damals geschehen ist, kann niemals wieder gut gemacht werden.
Ich kann nur hoffen, dass du wenigstens jetzt deinen Frieden gefunden hast.
Ich wünsche es dir von ganzem Herzen.
Wer weiß, vielleicht begegnen wir uns sogar einmal?
Deine Mella
|
Der Brief an die Zukunft (stieg am 5. Mai 2003 an einem Luftballon gebunden in den Himmel):
Brief an die Zukunft
Ich habe eigentlich noch nie so darüber nachgedacht, was ich mir von der Zukunft erwarte.
Ich vermeide es eigentlich, mir darüber Gedanken zu machen, am liebsten würde ich immer im Jetzt bleiben.
Aber natürlich ist das nicht möglich.
Wenn ich so überlege ... was wünsche ich mir denn?
Ein eigenes Zuhause, Geld... die üblichen Sicherheiten eben.
Und weiter?
Ich weiß es nicht.
Freunde. Ja, das klingt gut.
Dass ich meine Freunde über die Jahre nicht verliere, ich später nicht alleine bin.
Nichts ist schlimmer, als wenn man für andere, die man sehr mag, keine Bedeutung mehr hat.
Wenn ich das alles habe, glaube ich, dass ich glücklich sein werde.
Klar kann es sein, dass ich dann andere Bedürfnisse habe, aber ich kann mir das im Moment noch nicht vorstellen.
Hm... mehr fällt mir jetzt nicht ein.
Ich lass die Zukunft einfach kommen und versuche, das Beste daraus zu machen.
Melanie
Bitte schicken Sie diesen Brief an das „Projektbüro A Letter To the Stars“, 1060 Wien, Mariahilferstraße 123/3/38.
Sie unterstützen damit die Weiterführung des Projektes.
|
Zurück zur Übersicht
|