Liste der Ermordeten


Folgende Informationen sind von Wilma Bruckner verfügbar:

geboren am 27.02.1922 in Oberhollabrunn, NÖ
letzte bekannte Wohnadresse
andere Wohnadresse(n)
Deportation von Wien nach Izbica am 05.06.1942
gestorben - Todesdatum unbekannt -
Die Recherche wurde von Marion, 13 Jahre, HS-Retz, übernommen.

Es wurden bei der Recherche auch Bilder gefunden (2) - Bilder ansehen Die Lebensgeschichte und wie die Recherche verlaufen ist:

Als erstes einen ganz großen Dank an

Frau Josephine Löscher,

Frau Ludmila Spitzer,

Frau Erna Schreier

und natürlich an unseren Klassenvorstand Constanze Pollak, die viele Stunden für uns unterwegs war.

Wilma Bruckner wurde am 27.Februar 1922 in Retz wahrscheinlich in der Windmühlgasse 169 (heute 19) geboren.( siehe Foto wie es heute aussieht). Die Hebamme hieß Amalie Bayer. Der Vater hieß Leopold Bruckner und war Pferdehändler. Man nannte ihn Roßjud. Er war auch Träger der goldenen Dienstmedaille. Die Mutter hieß Paula Bruckner geborene Kollmann und war Hausfrau. Da die Mutter sehr früh starb, lebte die Tante namens Emilie bei ihnen. Tante Emilie war der Mittelpunkt für Wilma. Sie war Weißnäherin und war schlecht zu Fuß. Sie kümmerte sich um Wilma wie die eigene Mutter. Nach dem Einmarsch der Nazis in Österreich nahm sich ihr Vater am 12.Juni 1938 in Retz das Leben. Wilma war somit Alleinerbin. Da sie aber als minderjährig galt, stand sie noch unter der Vormundschaft ihrer Tante. Wilma ist von Schulkollegen als sehr liebes, hilfsbereites und nettes Mädchen eingeschätzt worden. Von Buben wurde sie verehrt. Sie ging in die VS, HS, HASCH(damals 2 Jahre).- (siehe Foto 3. Reihe, 4.v.links). Frau Schreier besuchte mit Wilma die selbe Klasse. Frau Weiß war die Nachbarin. 1936 trat Wilma aus der Schule aus. Wilma hatte ein auffallend hübsches, dunkelrassiges Aussehen. Unter Zurücklassung ihres ganzen Besitzes (Deutsche Wehrmacht übernahm alles) mussten die beiden nach Wien, 3. Bezirk, Obere Weißgerberstraße 11/13 ziehen. Später mussten sie nochmals übersiedeln, 2. Bezirk, Frankenberggasse 2/12. Dann wurden die Beiden am 5. Juni 1942 mit dem Zug nach Izbica transportiert. Sie waren insgesamt 1001 Menschen und sind direkt von Wien weggefahren. Es gibt das Gerücht, dass Wilma überlebte.

Dieses Projekt hat uns sehr viel Spaß gemacht!

Steffi und Marion

Der Brief an den/die Ermordete/n :

Liebe Wilma!

Durch das Projekt „A Letter to the Stars“ haben wir sehr viel über dein Leben erfahren. Es muss für dich schrecklich gewesen sein, wie du aus deinem Heimatort und deiner Familie weggerissen wurdest und ins KZ Izbica verschleppt wurdest. Schon alleine der Weg dorthin muss schrecklich für dich gewesen sein. Diese Qualen,die du dort durchstehen musstest, kann man nicht nachvollziehen. Es ist überhaupt ein Wunder, dass einige das überlebt haben. Es gibt ja auch ein Gerücht, dass du überlebt hast und nach Retz zurückgekommen bist. Wir hoffen, dass das so war und du nicht leidend sterben hast müssen.

Wenn du wirklich überlebt hast, dann würden wir hoffen, wenn du jetzt noch lebst, dass du das liest!

Steffi und Marion

Der Brief an die Zukunft (stieg am 5. Mai 2003 an einem Luftballon gebunden in den Himmel):

Hoffentlich passiert so etwas Schreckliches nicht noch einmal. Dass so viele Menschen sterben und so viele darunter leiden müssen. Wir hoffen, dass wir nie in so einer Situation sein werden, denn das würden wir sicher nicht durchstehen. Wir bewundern alle Opfer, die es durchgestanden haben. Wir hoffen auch, dass die Väter kleiner Kinder nie in den Krieg ziehen müssen und dass sie die Familie dann zurücklassen müssen. Wir finden, dass Krieg völlig unnötig und überhaupt keine Lösung ist. Es hat ja auch gar keinen Sinn Krieg zu führen, denn es zahlen eh nur die Unschuldigen drauf und die "HERRSCHER" kommen meistens davon.
Marion und Steffi

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