Liste der Ermordeten


Folgende Informationen sind von Leontine Löwy verfügbar:

geboren am 01.07.1927 in Wien
letzte bekannte Wohnadresse
andere Wohnadresse(n)
Deportation von Malines nach Auschwitz am 31.07.1943
gestorben - Todesdatum unbekannt -
Die Recherche wurde von Stefanie Patricia, 14 Jahre, HS d. Barmherzigen Schwestern, übernommen.

Die Lebensgeschichte und wie die Recherche verlaufen ist:

Recherche- Bericht





Recherchieren:

Ø Im Internet unter www.google.at

Ø E-mail an das Wiener Meldeamt





Im Internet unter www.google.at:

Ø Suchen nach der Familie Löwy

Ø Suchen nach verschiedenen Orten (z.B. Malines, Auschwitz)

Ø Suchen nach Landkarten

Ø Suchen nach möglichen Addressen





E-mail an das Wiener Meldeamt:

Ø Antwort, am 14.04.03







Wir hatten es schwer über die Familie Löwy zu recherchieren, weil die Löwys eine sehr große Familie war oder ist. Es gab viele Löwys mit gleichem Namen und sogar Addressen. Im Wiener Telefonbuch fanden wir ca 30 Leute mit dem Nachnamen Löwy, doch wir fanden keine Zeit sie anzurufen.

Wir bekamen ein paar Informationen von dem“A Letter To The Stars“- Team.Die meiste Zeit verbrachten wir damit, Wohnaddressen ausfindig zu machen, die Eltern von Leontine Löwy zu finden und die Richtigkeit unsere Quellen zu überprüfen.

Erst als uns das Wiener Meldeamt Information und Angaben über Leontines Eltern gaben fingen wir an den Brief zu schreiben. Doch mit der Zeit merkten wir, dass es Unterschiede zwischen den Informationen von „A Letter To The Stars“ und den Angaben vom Wiener Meldeamt gibt.Von der Mutter wussten wir z.B. zwei Geburtstorte und das Geburtstdatum des Vaters war um ein Monat verschieden. Wir entschlossen uns aber den Angaben des Wiener Meldeamts zu glauben.

Der Brief an den/die Ermordete/n :

Liebe Leontine!



Wir, das heißt Patricia Spöndlin und Stefanie Zmölnig, haben bei dem Projekt "A Letter To The Stars" mitgemacht. Es geht darum, über im 2. Weltkrieg in KZs ermordeten Juden zu recherchieren und etwas über ihr Leben und ihren Tod herauszufinden.



Wir haben folgendes über dich herausgefunden:

Du wurdest am 1.7.1927 in Wien geboren und wohntest im Jahr 1937 mit deiner Familie in Wien 2, Rueppgasse 27. Später zogst du nach Wien 2, Untere Donaustr. 23/18. Du hattest wahrscheinlich einen wunderbaren Ausblick auf die Donau, sofern du dich nicht verstecken musstest.

Deine Mutter war Johanna (Hanna) Löwy geb. Rosenzweig. Sie wurde am 23.9.1896 in Przemysl oder Neuhäusl geboren und zog später nach Wien.

Hugo Löwy, dein Vater, wurde am 5.6.1895 in Wien geboren. Er war Handelsangestellter und lebte in Wien.

Deine Großeltern mütterlicherseits hießen Leo Rosenzweig und Josefine geb. Weiss.

Deine Großeltern väterlicherseits waren Ludwig Löwy und Cäcilie geb. Neumann.



Nach dem Anschluss von Österreich an Deutschland flüchtetest du mit deiner Mutter nach Belgien. Dort wurdet ihr 1943 festgenommen und am 31.7.1943 mit dem 21. Transport vom Internierungslager in Malines ins KZ Auschwitz deportiert und dort ermordet. Dein Todestag ist uns nicht bekannt.

Von deinem Vater sind uns weitere Informationen nicht bekannt.



Vermutlich hattest du auch einen Bruder, der den Krieg im Exil überlebte und nach dem Krieg eine Todeserklärung für deine Mutter in einer Wiener Zeitung veröffentlichen ließ.



Die Geschichte der Familie Löwy geht ungefähr zwei Jahrhunderte zurück und beginnt in Ungarn in der Provinz Györ. Die meisten deiner männlichen Ahnen waren Handelsangestellte und besaßen Läden, die von Vater zu Sohn und weiter gingen.



Wir haben viel über dich und dein Leben als Jüdin und Opfer des 2. Weltkrieges herausgefunden und freuen uns darauf, dass wir diesen Brief an einem weißen Luftballon als Zeichen des Friedens zu dir in den Himmel schicken dürfen.



Viele liebe Grüße, deine Patricia und Stefanie




Der Brief an die Zukunft (stieg am 5. Mai 2003 an einem Luftballon gebunden in den Himmel):

Liebe Leontine!


Wir haben sehr viel über dein Leben als Jüdin herausgefunden und wissen nun, wie schrecklich es damals gewesen sein musste, deine ganze Familie zu verlieren. Wir hoffen jedoch, dass so etwas Fürchterliches wie die Judenverfolgung im 2.Weltkrieg nie mehr vorkommt.

Es ist egal, ob man Zigeuner ist, dem Judentum oder einer anderen Religion angehört, denn wir alle wurden als Menschen geboren. Doch verspüren immer noch viele Menschen Hass auf Menschen, die anders sind wie sie. Diese Menschen fürchten sich nur vor Veränderungen und denken, dass sie besser sind als die anderen. Wir hoffen, dass diese Sorte der Menschheit bald zur Vernunft kommt und einsieht, dass es keine Unterschiede zwischen Schwarzen und Weißen, zwischen Religionen, zwischen Homosexuellen und Heterosexuellen gibt. Wenn dies nicht geschieht, wird sich die Menschheit eines Tages selbst auslöschen und vom Planeten Erde wird nur noch ein kleiner Haufen Asche im Universum übrig sein.

Wir können nicht voraussehen, was mit der Erde geschieht, doch wenn jeder nur an sein Geld und an sein eigenes Wohl denkt, wird sie eines Tages untergehen. Die Menschen sollten anfangen, sich zu helfen und keine Vorurteile gegenüber anderen haben. Sie sollten sich gegenseitig schätzen und mit Streit oder Hass vorsichtig umgehen. Krieg, Kämpfe und Terror sind kein Ausweg!

Heutzutage gibt es viele Menschen und insbesondere Kinder, die keine Familie haben oder hungern müssen. Wir hoffen, dass die Armut bald ein Ende hat und jeder Mensch glücklich und zufrieden sein Leben genießen kann.

Es gibt so viele Menschen auf dieser Erde, die unglücklich sind! Deshalb sollten wir in der „Ersten Welt“ dankbar dafür sein, dass es uns so gut geht und wir nicht viele ernste Probleme haben und für die beten und ihnen, wenn möglich, helfen, denen es nicht so gut geht wie uns.

Viele liebe Grüße,

deine Patrizia und Stefanie

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