Folgende Informationen sind von
Hermann Neumann verfügbar:
geboren am |
in Gross - Tajax |
letzte bekannte Wohnadresse |
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andere Wohnadresse(n) |
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Deportation |
von Wien nach Riga am 03.12.1941 |
gestorben |
- Todesdatum unbekannt -
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Die Recherche wurde von
Thomas, 35 Jahre, BG Laa,
übernommen.
Die Lebensgeschichte und wie die Recherche verlaufen ist:
Über die Recherche: Es war sehr problematisch eine Lebensgeschichte eines sudetendeutschen Juden zu erforschen, da einerseit über Groß-Tajax wenig bekannt ist, andererseits die Quellenlage durch die Vertreibung der Sudetendeutschen sehr schlecht ist. Weiters waren die Juden in einer Außenseiterrolle.
Recherchen im Südmährermuseum waren ergebnislos und auch der Besuch in Groß-Tajax konnte keine neuen Erkenntnisse bringen. Lediglich eine Genealogiehomepage lässt einiges vermuten:
*) Hermann (Wilhelm?) Neumann geb. 1884 -> Familie emigriert nach Amerika, Kinder: Heinrich, Berta, Emil, Albert
Diese Spur halte ich für nicht authentisch, ist aber auch nicht falsifizierbar.
*) Der Vater von Anette Neumann Schnaider heißt Samuel Kurt Neumann, welcher in Niederösterreich 1907 geboren wurde. Er emigrierte nach Brasilien mit seinem Bruder Max, der wiederum als Sohn von Adolf Neumann angegeben wird, der wiederum der Bruder von Hermann gewesen sein dürfte. Der Wohnort Hermanns wird nicht angegeben, der des Neffen jedoch soll NÖ sein. Edwige Neumann wurde nach einer Einladung nach Amsterdamin in ein Konzentrationslager deportiert.
*) Trude Neamann heiratete einen Alex Neumann (Verwandschaftsgrad unbekannt) und starb 1942 in Theresienstadt.
*) Eine gewisse Louise Neumann lebte 1859-1944 in Misslitz(Mähren) - Geographisch könnte sie auch mit Hermann Neumann verwandt sein.
KLare Angaben über Hermann Neumann sind daher nicht zu machen, die Quellenlage deutet aber dearuf hin, dass man bei noch intensiverer Recherche bessere Hinweise erhalten kann. |
Der Brief an den/die Ermordete/n :
Lieber Hermann!
Ich wohne zwar in deiner Nähe, weiß aber, dass dein Heimatort nicht mehr derselbe ist, in dem du die Jugend verbracht hast. Zuerst wollte man die Tschechen nicht, da Südmähren ja das Nordweinviertel war, dann vertrieb und vernichtete man euch Juden. Ihr wart ja immer Außenseiter der Gesellschaft. Vielleicht wurdest du verraten, vielleicht auch nur so abgeholt und keiner hat es gemerkt. Für dich ist das aber egal. Das Not und Elend, die Angst, das Verderben und Leid, dass du erlebt hast, kann sich keiner vorstellen.
Schlimm finde ich, dass deine Person fast vollständig ausgelöscht wurde, denn nachdem deine deutschen Mitbewohner auch brutal vertrieben wurden, war die letzte Erinnerung an dich wahrscheinlich weg.
Nun habe aber ich mich versucht, mich mit deinem Leben auseinanderzusetzen, musste aber feststellen, dass die Neumannfamilie sehr groß ist und man nur Vermutungen über dich anstellen kann. Trotzdem glaube ich, dass du einer der vielen Neumanns bist und hoffe, dass du nach deinem Tod das gefunden hast, woran du dein Leben lang geglaubt hast.
Dein Thomas |
Der Brief an die Zukunft (stieg am 5. Mai 2003 an einem Luftballon gebunden in den Himmel):
Ich wünsche mir eine Zukunft ohne Rassen, ohne Nationen, ohne Feinde und ohne Leid. Ein friedliches Zusammenleben aller Menschen soll unsere Zukunft sein. Viele Menschen, die durch Gewalt ums Leben gekommen sind (z.B. Hermann Neumann) sollen Mahnmal für unsere Zukunft sein.
Thomas |
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