Liste der Ermordeten


Folgende Informationen sind von Malvine Wiedhopf verfügbar:

geboren am 06.11.1939 in
letzte bekannte Wohnadresse
andere Wohnadresse(n)
Deportation von Wien nach Maly Trostinec am 09.06.1942
gestorben in Maly Trostinec am 15.06.1942
Die Recherche wurde von Anna/Julia, 14 Jahre, Pmhs Vöcklabruck, übernommen.

Die Lebensgeschichte und wie die Recherche verlaufen ist:

Lebensgeschichte von Malvine Wiedhopf:
Malvine wurde am 6. November 1939 in Wien geboren. Zeit ihres Lebens wohnte sie mit ihren Eltern Moses und Schifre und ihrem Bruder Alfred im 2.Wiener Gemeindebezirk, in der Großen Sperlgasse 6/15. Am 9. Juni 1942 wurde sie von Wien nach Maly Trostinec deportiert. Wenige Tage danach, am 15. Juni 1942 starb die 3-jährige Malvine Wiedhopf im Konzentrationslager in Maly Trostinec. Ihr einziger Trost war, dass sie mit ihrer Mutter Schifre und ihrem Bruder Alfred, der nur neun Jahre alt wurde, bis zur letzten Minute beisammensein konnte.

Der Brief an den/die Ermordete/n :

Liebe Malvine Wiedhopf!

In den letzten Wochen haben wir einiges über dich erfahren. Du bist eines der vielen Opfer des 2.Weltkriegs. Es gibt heuer, im Jahr 2003 ein Projekt, wo wir mitmachen. Es heißt „a letter to the stars“. Da kann sich jeder Schüler aus Österreich sich ein Opfer des Krieges aussuchen und über das Leben mehr herausfinden, das in den meisten Fällen ja viel zu kurz war. Wir, das sind Anna Geringer und Julia Haas aus Zell am Pettenfirst in Oberösterreich, haben uns gerade dich ausgesucht, weil wir es sehr traurig finden, dass gerade die unschuldigen Kinder auch sterben mussten. Du bist ja nur 3 Jahre gewesen als du in ein Konzentrationslager in Maly Trostinec geliefert wurdest. Du hast wahrscheinlich gar nicht gewusst, was mit dir da geschieht. Welche Ängste musst du gehabt haben als du von gewaltsamen deutschen Soldaten herumgeschupst wurdest. Wir wissen gar nicht, was du alles erlitten hast. Aber wir wissen, dass du mit deiner Mutter und mit deinem älteren Bruder Alfred bis zur letzten Minute zusammensein durftest, es wird damals wahrscheinlich dein letzter Trost gewesen sein. Du bist in Wien geboren und hast in Wien auch gelebt. Wir wissen sogar, wo das Haus in Wien genau ist, obwohl wir weit davon weg wohnen. Doch wir wissen nicht wie es damals war. Es wird sich sicher schon vieles geändert haben. Die Zeit, in der du gelebt hast war wahnsinnig schlimm. Was hast du damals gedacht, als die Nationalsozialisten vor deinem Haus herummarschiert sind, von Kopf bis Fuß bewaffnet? War der „Transport“ zum KZ schlimm, oder hat es sehr wehgetan, als dir die Soldaten eine Nummer auftätowiert haben? Diese Nummer hast du damals ja noch gar nicht lesen können. Wir haben dich aber auch ausgewählt, weil du diese schlimmen Sachen viel ärger und schmerzvoller ertragen musstest, du hast ja nicht einmal gewusst, warum diese Menschen so etwas mit dir machten. Ein Kind, so wie du muss das viel schlimmer getroffen haben. Nach deinem Tod bist du keinem abgegangen, denn deine ganze Familie war nun tot. Keiner kann sich an dich erinnern, an dein Gesicht wenn es lacht. Durch dieses Projekt bist du uns viel näher gekommen, wir haben uns dich vorstellen können, obwohl es nicht einmal ein Foto von dir gibt. Mit diesem Brief verewiglichen wir dich in unseren Herzen, wir werden dich nie vergessen.

Deine Freundinnen Anna und Julia

Der Brief an die Zukunft (stieg am 5. Mai 2003 an einem Luftballon gebunden in den Himmel):

Liebe Malvine Wiedhopf!

In den letzten Wochen haben wir einiges über dich erfahren. Du bist eines der vielen Opfer des 2.Weltkriegs. Es gibt heuer, im Jahr 2003 ein Projekt, wo wir mitmachen. Es heißt „a letter to the stars“. Da kann sich jeder Schüler aus Österreich sich ein Opfer des Krieges aussuchen und über das Leben mehr herausfinden, das in den meisten Fällen ja viel zu kurz war. Wir, das sind Anna Geringer und Julia Haas aus Zell am Pettenfirst in Oberösterreich, haben uns gerade dich ausgesucht, weil wir es sehr traurig finden, dass gerade die unschuldigen Kinder auch sterben mussten. Du bist ja nur 3 Jahre gewesen als du in ein Konzentrationslager in Maly Trostinec geliefert wurdest. Du hast wahrscheinlich gar nicht gewusst, was mit dir da geschieht. Welche Ängste musst du gehabt haben als du von gewaltsamen deutschen Soldaten herumgeschupst wurdest. Wir wissen gar nicht, was du alles erlitten hast. Aber wir wissen, dass du mit deiner Mutter und mit deinem älteren Bruder Alfred bis zur letzten Minute zusammensein durftest, es wird damals wahrscheinlich dein letzter Trost gewesen sein. Du bist in Wien geboren und hast in Wien auch gelebt. Wir wissen sogar, wo das Haus in Wien genau ist, obwohl wir weit davon weg wohnen. Doch wir wissen nicht wie es damals war. Es wird sich sicher schon vieles geändert haben. Die Zeit, in der du gelebt hast war wahnsinnig schlimm. Was hast du damals gedacht, als die Nationalsozialisten vor deinem Haus herummarschiert sind, von Kopf bis Fuß bewaffnet? War der „Transport“ zum KZ schlimm, oder hat es sehr wehgetan, als dir die Soldaten eine Nummer auftätowiert haben? Diese Nummer hast du damals ja noch gar nicht lesen können. Wir haben dich aber auch ausgewählt, weil du diese schlimmen Sachen viel ärger und schmerzvoller ertragen musstest, du hast ja nicht einmal gewusst, warum diese Menschen so etwas mit dir machten. Ein Kind, so wie du muss das viel schlimmer getroffen haben. Nach deinem Tod bist du keinem abgegangen, denn deine ganze Familie war nun tot. Keiner kann sich an dich erinnern, an dein Gesicht wenn es lacht. Durch dieses Projekt bist du uns viel näher gekommen, wir haben uns dich vorstellen können, obwohl es nicht einmal ein Foto von dir gibt. Mit diesem Brief verewiglichen wir dich in unseren Herzen, wir werden dich nie vergessen.

Deine Freundinnen Anna und Julia

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