Liste der Ermordeten


Folgende Informationen sind von Rudolf John verfügbar:

geboren am 23.04.1894 in Wien
letzte bekannte Wohnadresse
andere Wohnadresse(n) Innsbruck, Tirol
Deportation von Wien nach Theresienstadt am 24.09.1942
gestorben - Todesdatum unbekannt -
Die Recherche wurde von 4 f, 14 Jahre, Akademisches Gymnasium, übernommen.

Die Lebensgeschichte und wie die Recherche verlaufen ist:

Der Brief an den/die Ermordete/n :

Lieber Rudolf John,
ich heiße Sarah Kerber und habe in den letzten Wochen versucht, so viel wie möglich über dein Leben heraus zu finden, um dich so besser kennen zu lernen.
Du hast in einer Zeit voller Hass und Leid gelebt, in der es für Menschen, die nicht in das Idealbild eines grausamen Herrschers passten, fast unmöglich war, zu über-
leben. Du warst gelähmt und Jude und das war Grund genug, um dich zu quälen und schlussendlich zu töten.
Du wurdest am 23. April 1894 als Kind von Siegmund John und Regina Dannhauser in Wien geboren. Dein Vater kam in Prag auf die Welt und heiratete deine Mutter, als er 40 Jahre alt war. Die Heirat fand in ihrer Heimatstadt Innsbruck statt, in der sie am 24. März 1866 das Licht der Welt erblickte.
Du warst das Älteste von 4 Kindern. Deine Geschwister hießen Erich, Hans und Franz und mit ihnen und deinen Eltern lebtest du zuerst in Wien und dann in
Innsbruck, das nahe meines Heimatortes liegt. Dieswar einer der Gründe, warum ich dich ausgewählt habe.
Du überlebtest den 1. Weltkrieg und 24 Jahre später, am 25. September 1942,
wurdest Du in das KZ Theresienstadt deportiert. Von dieser Zeit an warst du nicht mehr Rudolf John, sondern nur noch die Nummer 50061. Nach drei Monaten voller
Qual im Konzentrationslager wurdest Du nach Auschwitz weiter deportiert, um in Theresienstadt für Neuankömmlinge „Platz zu schaffen“. Der Transport 42/491 war dein Todesurteil.
Durch das Projekt „A Letter to the Stars“ ist es mir hoffentlich gelungen, die Er-
innerung an dich wach zu halten. Ich habe während der Recherche viel über die Zeit, in der Du gelebt hast, nachgedacht.
Aber trotzdem kann ich mir nicht vorstellen, was für Ängste und Leiden Du durchgestanden haben musst.
Ich will diese Zeit und vor allem dich nie vergessen, um zu verhindern, dass es jemals wieder so weit kommt!
Sarah Kerber

Der Brief an die Zukunft (stieg am 5. Mai 2003 an einem Luftballon gebunden in den Himmel):

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