Liste der Ermordeten


Folgende Informationen sind von Karoline Holzer verfügbar:

geboren am 14.07.1883 in
letzte bekannte Wohnadresse
andere Wohnadresse(n)
Deportation von Wien nach Theresienstadt am 30.11.1943
gestorben - Todesdatum unbekannt -
Die Recherche wurde von Claudia, 17 Jahre, Grg11 Geringergasse, übernommen.

Die Lebensgeschichte und wie die Recherche verlaufen ist:

Ich konnte nur wenig über Karoline Holzer erfahren. Die Ergebnisse meiner Recherchen beschränken sich auf die Daten, die ich von „Letter to the Stars“ bekommen habe.
Sie wurde am 14.04.1883 geboren, wo konnte ich nicht erfahren. Ihre letzte Wohnadresse war Wien 11., Simmeringer Hauptstraße 238. Von dort wurde sie am 30.11.1943 mit dem Transport 46M nach Theresienstadt deportiert. Dort musste sie sehr lang bleiben. Sie wurde erst am 09.10.1944 mit dem Transport Ep-1031 ins Vernichtungslager Auschwitz gebracht. Die Umstände dieses langen Aufenthalt sind nicht bekannt.
Wann Karoline Holzer gestorben ist nicht bekannt.
Leider hatte ich keine Zeit, nach der Adresse zu suchen.




Der Brief an den/die Ermordete/n :

Liebe Karoline!

Wir haben dich nicht vergessen.
Viele Jahre sind ins Land gezogen, aber wir haben weder dich noch die anderen Opfer der Nationalsozialisten vergessen!
„Letter to the Stars“ (Brief an die Sterne) erinnert die Bewohner Wiens an die Opfer des Holocaust, und zum ersten mal haben diese auch einen Namen!
Wenn man im Unterricht dieses Thema behandelt bist du nur eine Zahl, ohne Identität. Doch jetzt haben du und auch viele andere einen Namen und ihr werdet zu Personen. Ihr habt an orten gewohnt. An denen wir täglich vorbei kommen, die wir gut kennen.
Und auch für viele andere bist du nun keine Zahl mehr! Jeder der dies liest weiß, dass du, Karoline Holzer, in alter von 60 Jahren aus deinem Zuhause geholt und nach Theresienstadt deportiert wurdest. Hattest du einen Mann und Kinder? Ereilte sie das selbe Schicksal?
Auf diese Fragen wird es vielleicht nie Antworten geben.
Die Nationalsozialisten wollten alle Juden und die Erinnerung an sie auslöschen, doch dies ist ihnen nicht gelungen. Egal wo du jetzt auch bist, ich möchte dass du dies weißt.
Warum du fast ein ganzes Jahr in Theresienstadt warst und wann tatsächlich du gestorben bist und unter welchen umständen, weiß ich nicht. Ich würde nie behaupten zu wissen, wie es ist eingesperrt zu sein, verfolgt zu werden, terrorisiert zu werden, denn ich kann es mir gar nicht vorstellen! Ich kann mir nicht Vorstellen, wie es ist in einen Viehwagon gezwängt zu werden, so schlecht behandelt zu werden oder wie es ist in einem Konzentrationslager zu sein. Ich finde, dass dies Erfahrungen sind, die kein Mensch je machen hätte sollen.
Doch leider wird auch heute noch gemordet. Wegen religiösem Glauben, wegen Land und Territorien. Krieg und Tod kennzeichnen unsere zeit, und heute wird mit schlimmeren Dingen gekämpft als „nur mir Schusswaffen“. Atomwaffen und chemische Waffen sind heute die gefährlichsten Tötungsmittel. Du machst die keine Vorstellung, wie verheerend ihre Wirkung ist, and die Langzeitwirkungen sind noch viel schlimmer.
Siehst du uns manchmal zu? Was denkst du dann?
Aber denke bitte nicht, dass wir nichts aus dem Holocaust gelernt haben, oder dass du um sonst gestorben bist.
Mit „Letter to the Star“ erinnern wir uns. An alles was geschehen ist. An die Dinge, die sie den Juden angetan haben. Auch wenn noch kein „vollkommener Frieden auf Erden“ herrscht, so sind wir doch schon einen Schritt näher. Und alle Fehler die wir machen belehren uns eines besseren! Wer weiß, vielleicht wird dir eines Tages noch jemand schreiben, und dir erzählen, dass die ganze Welt endlich Frieden gefunden hat.

Bis dahin, ich vergesse dich nicht.

Mit freundlichen Grüßen
Claudia Kovanda

Der Brief an die Zukunft (stieg am 5. Mai 2003 an einem Luftballon gebunden in den Himmel):

Brief an die Zukunft

Was wünsche ich mir von der Zukunft? Was erwarte ich mir, was will ich?
Diese Fragen kann ich leicht beantworten.
Ich will nicht in dem Wissen leben müssen, dass während ich zu Hause beim Essen sitze, in anderen Teilen der Welt Menschen verhungern.
Ich will nicht in dem Wissen leben müssen, dass während ich zu Hause in meinem Bett liege und sorglos schlafe, in Sicherheit bin, andere Menschen auf der Flucht sind und weder ein Bett, noch ein zu hause haben.
Ich will nicht, dass die Reichen immer reicher und die Armen immer ärmer werden.
Ich will nicht, dass Menschen wegen ihrer politischen Meinung oder ihrer Religion verfolgt, eingesperrt oder sogar getötet werden.
Eine Frage, die sich nicht so leicht beantworten lässt, ist diese:
Wie erreiche ich/wir dies?
Was können wir tun?
Ich finde, wir sollten unsere Augen öffnen und anfangen, die Dinge zu sehen, die wir nicht sehen wollen und nicht sehen sollen.
Doch nicht nur mit den Augen sollten wir sehen, sondern auch mit unseren Herzen. Denn alles was den Menschen in anderen Teilen der Welt passiert, kann uns auch passieren. Es kann von einen Tag auf den anderen passieren oder auch langsam kommen, wenn es einmal da ist, ist es zu spät..........................
Wir sollten toleranter mit unseren Mitmenschen sein, und sie nicht nach ihrer Hautfarbe, Nationalität oder Religion beurteilen. Sondern nach den Menschen, die sie sind.
Wir sollten einander helfen und nicht hassen.
Erst wenn wir das lernen, werden meine wünsche in Erfüllung gehen.
Ich hoffe, dass ich dies noch erleben werde.

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