Folgende Informationen sind von
Paul Benger verfügbar:
| geboren am |
26.11.1937 in Wien |
| letzte bekannte Wohnadresse |
|
| andere Wohnadresse(n) |
|
| Deportation |
von Wien nach Maly Trostinec am 27.05.1942 |
| gestorben |
in Maly Trostinec am 01.06.1942
|
Die Recherche wurde von
Tamara 7b, 17 Jahre, BRG XV, Henriettenplatz 6,
übernommen.
Die Lebensgeschichte und wie die Recherche verlaufen ist:
Der Brief an den/die Ermordete/n :
Lieber Paul Benger !
Ich habe mich entschlossen über dich zu recherchieren, weil ich mich in die Lage eines fünfjährigen Kindes, welches die grausamen Kriegszustände miterlebt hat, hineinversetzen wollte.
Leider habe ich nicht viel über dich erfahren können.
Ich weiß, dass du sehr jung warst und deshalb denke ich, dass du die ganze damalige Situation nicht wirklich realisiert hast- und darüber kannst du wirklich froh sein!
Deine Mutter hat dir damals mit Sicherheit nicht die Wahrheit gesagt, sie wird alles verharmlost und zu dir gesagt haben, dass es nicht so schlimm ist und alles wieder gut wird- das ist gut so, denn so ein junger Knabe wie du braucht sich noch nicht so viele Sorgen zu machen wie die Erwachsenen!
Auch dir wurde die Deportation nicht erspart.
Aber du musst es von der positiven Seite sehen: Viele, viele Menschen und Kinder in deinem Alter mussten diese Demütigung, Folterung und Diskriminierung jahrelang ertragen. Du musstest es „nur“ einen Monat erleiden.
Ich habe mich in deine Lage so tief hineinversetzt, dass es mich, als ich die Informationen zu den Konzentrationslagern durchgelesen habe, zu Tränen gerührt hatte.
Schade, dass ich nicht mehr von dir erfahren werde, denn du warst sicher ein liebenwürdiger Junge.
Deshalb verbleibe ich mit Gedanken und den besten Glückwünschen für dein nächstes Leben,
Tamara Granditsch
|
Der Brief an die Zukunft (stieg am 5. Mai 2003 an einem Luftballon gebunden in den Himmel):
Zu deinen Lebzeiten hattest du definitiv keine angenehme Kindheit und keine schönen Erlebnisse mit deinen Eltern.
Aber nun zu deiner Zukunft:
Du hast deine Ruhe vor kleinen Familienstreitigkeiten bis hin zu Kriegen, du kannst deine Kindheit endlos lange genießen ohne Sorgen und du kannst tun und lassen was du willst.
Doch das Beste ist, dass du jetzt alles wieder hast was dir lieb und teuer ist und du bist wieder mit deinen Eltern vereint.
Wer weiß, vielleicht hast du die Chance noch einmal zu leben. Und dieses nächste Lebens, das wünsche ich dir von ganzen Herzen, soll um einiges besser verlaufen als dein letztes!
Genieße die Zeit, die du ohne Kummer und Sorgen verbringen kannst !
Deine
Tamara Granditsch
|
Zurück zur Übersicht
|
Didaktische Handreichung
