Liste der Ermordeten


Folgende Informationen sind von Frieda Lederer verfügbar:

geboren am 10.03.1899 in Loosdorf
letzte bekannte Wohnadresse
andere Wohnadresse(n)
Deportation von Wien nach Maly Trostinec am 05.10.1942
gestorben in Maly Trostinec am 09.10.1942
Die Recherche wurde von PJW, BR, GS, LKS, 14 Jahre, Stiftsgymnasium Melk, übernommen.

Die Lebensgeschichte und wie die Recherche verlaufen ist:

LEBENSLAUF VON FRIEDA LEDERER
Frieda Lederer wurde am 10. März 1899 in Loosdorf geboren. Gleichzeitig wurde auch ihre Zwillingsschwester Irene Lederer geboren. Ihre Eltern waren Moritz und Sophie Lederer.
Die Lederers waren eine angesehene, reiche Familie in Loosdorf, da der Vater Bauer und Viehhändler war. Außerdem wir haben erfahren, dass sie bis zur Reichskristallnacht auch von den Leuten akzeptiert wurden.
Frieda hatte 2 Brüder:
· Gustav, geboren am 15. November 1902
· Hugo
Und 2 Schwestern:
· Irene, geboren am 10. März 1899
· ?
Wahrscheinlich kam sie in Loosdorf in die Volksschule, worüber es allerdings keine Aufzeichnungen gibt. Die nächsten Aufzeichnungen finden sich dann in den Jahrbücher der Hauptschule Loosdorf in den Katalogen der 1. Klasse (Schuljahr 1905 / 06), bzw. 5. Klasse (Schuljahr 1909 / 1910).
Nähere Informationen darüber, wann Frau Lederer aus Loosdorf wegzog konnten wir leider nicht in Erfahrung bringen, da die russische Armee das damalige Gemeindeamt besetzte und alle Unterlagen verbrannt wurden.
Frieda Lederer wurde am 5. Oktober 1942 von ihrem damaligen Wohnsitz in Wien nach Maly Trostinec, ein Nebenlager von Auschwitz, deportiert, wo sie nur 4 Tage darauf, am 9. Oktober 1942 verstarb.
Der einzige Überlebende der Familie Lederer ist Hugo Lederer, der von Freunden, die sich auch für Politik interessierten, Warnungen vor der Nazi-Herrschaft erhielt und noch vor der Reichskristallnacht nach Amerika auswanderte, wo er Offizier der US-Army wurde und schließlich als Besatzer zurück nach Österreich kam, aber nach dem Krieg zu seiner Farm nach Amerika, Connecticut zurückkehrte.
Der Bauernhof in der Wienerstraße 42 existiert heute noch und beherbergt jetzt die Firma STRABAG.

Der Brief an den/die Ermordete/n :

Liebe Frieda Lederer

Ich weiß nicht, ob du mich kennst oder wo du bist! Wir (meine Freunde Bertram, Lorenz, Gabriel und ich) haben bei einem Projekt mit gemacht. Es nennt sich „A letter to the stars“. Bei diesem Projekt haben wir über jemanden, der in der Nazizeit verstorben ist einen Lebenslauf zusammengestellt.
Nun schicken wir einen Brief zum Himmel.
Wir haben einiges über dich herausgefunden und auch mit vielen Leuten aus Loosdorf gesprochen. Vielleicht kennst du ihn: Otto Legerer konnte uns sehr viel über dich erzählen.

Ich weiß nicht ob du sehr fromm warst. So wie die orthodoxen Juden warst du sicher nicht.
Es gibt auch viele Leute, denen es Leid tut, dass sie auch in der Reichskristallnacht das Haus zerstört haben.
Heute ist der Nationalsozialismus ja zum Glück verboten. Und wer ein Haus zerstört wird sofort mit einer Gefängnisstrafe bestraft.

Wie warst du eigentlich in der Schule? Ich weiß es ist jetzt blöd Fragen zu stellen aber mich würde es interessieren. Wir haben nur einen Ausschnitt aus dem Klassenbuch gefunden. Und dort ist nichts gestanden.

Ich hoffe du erhältst diesen Brief, auch wenn er nur mit einem weißen Luftballon fliegt.

Herzliche Grüße
Pius, Bertram, Lorenz, Gabriel
piussus2002@gmx.at, boert89@gmx.net, tux3231@hotmail.com, dj_sbag@web.de

Der Brief an die Zukunft (stieg am 5. Mai 2003 an einem Luftballon gebunden in den Himmel):

Liebe Zukunft

Einmal wollten die Menschen einen Turm bis in den Himmel bauen, bis hinauf zu euch, den Sternen, up to the stars. Gott hat ihre Sprachen verwirrt, sie konnten nicht mehr miteinander reden und deshalb gab es Streit, Hass und Krieg.
Mit unseren Briefen an die Sterne wollen wir im Jahr 2003 auch einen Turm bauen, eine neue, andere Verbindung zum Himmel herstellen. Unser Turm kann gelingen, denn er besteht nur aus Gedanken.
Wir wollen die Menschen ermahnen, alles das nicht zu vergessen, was geschehen ist und ihnen Mut und ein paar Tipps für eine bessere Zukunft geben.

Für unseren Turm will ich nun einige Bausteine zurecht klopfen, die unsere Wünsche für die Zukunft, ausdrücken.

MITEINANDER REDEN

Solange man miteinander redet, kann eine Lösung für das schwierigste Problem gefunden werden.

KRIEG IST KEINE LÖSUNG

Im Krieg gibt es immer nur Verlierer, auch auf Seite der „Sieger“.

DIE HOFFNUNG NIE AUFGEBEN

Es wird uns nicht gelingen, dass von heute auf morgen alle Konflikte in dieser Welt gelöst werden. Aber jeder Tag ist eine neue Chance für eine friedlichere Welt.

AN DIE MENSCHEN GLAUBEN

Auch wenn die Kriege, Morde, Verfolgung, Folter, Rassismus immer durch Menschen ausgelöst werden, so sind es auch einzig und allein die Menschen, die die Chance haben, Gutes zu tun.

DIE ZUKUNFT KANN DURCH UNS BESSER WERDEN

Liebe Zukunft, wir machen uns schon oft große Sorgen um dich. Gerade die letzten Ereignisse haben unseren Optimismus gedämpft.
Trotzdem, wenn jeder von uns hilft, je nach seinen Kräften und Möglichkeiten diese Bausteine mit zu tragen, dann werden wir es schaffen, dann bauen wir einen neuen Weg hinauf zu euch, up to the stars. Und dann wird es eine herrliche Welt.
Da sind wir uns total sicher, liebe Zukunft, wir freuen uns auf dich!

Bertram, Lorenz, Pius, Gabriel
piussus2002@gmx.at, boert89@gmx.net, tux3231@hotmail.com, dj_sbag@web.de

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