Folgende Informationen sind von
Gustav Schlemel verfügbar:
geboren am |
25.08.1876 in Zeltweg, Stmk. |
letzte bekannte Wohnadresse |
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andere Wohnadresse(n) |
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Deportation |
von Wien nach Litzmannstadt am 02.11.1941 |
gestorben |
- Todesdatum unbekannt -
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Die Recherche wurde von
Daniela und Anita, 18 Jahre, HLA f.Land-&Ernährungswi. Graz,
übernommen.
Die Lebensgeschichte und wie die Recherche verlaufen ist:
Wir Anita und Daniela versuchten etwas über das Leben von Gustav Schlemel herauszufinden. Doch leider haben wir nur wenige Informationen über ihn herausgefunden. Wir fragten in seinem Geburtsort in der Gemeinde nach, um noch mehr über sein Leben zu erfahren. Doch wir bekamen nur dieselben Infos, die wir schon erhalten hatten.
Gustav Schlemel wurde am 25. August 1876 in Zeltweg geboren.
Am 17.08.1936 verließ er Judenburg. Mit seiner Frau, sie wurde am 15.11.1895 in Burgenland geboren, wohnte er bis zuletzt in Wien 1, in der Rotenturmstrasse 17.
Von Beruf war Gustav Schlemel Bezirkshauptmannschaftsdirektor. Doch wir hatten nicht herausgefunden, ob er diesen Beruf in seinem Geburtsort oder in Wien 1 ausgeübt hatte.
Schließlich wurde er am 02.11.1941, also mit 65 Jahren, nach Litzmannstadt deportiert. Dort war seine "Ghettoadresse": Sulzfelderstraße 42/32. Litzmannstadt war ein Exil für Juden. Zwischen dem 15. Oktober und dem 02. November 1941 trafen rund 5ooo jüdische Opfer aus Wien in Lodz ein. Die aus Wien depotierten Menschen hatten beträchtliche Schwierigkeiten, das alltäglich Überleben im Ghetto zu bewältigen. Sie waren in Massenquartieren untergebracht und litten unter der mangelnden Hygiene.
Arbeit in einem der zahlreichen Betriebe im Ghetto zu finden, war äußerst schwierig. Doch sie mussten ihre trostlosen Lebensbedingungen verbessern. Bis zum Beginn des Sommers 1942 tötete die SS ungefähr die Hälfte aller Personen, die im Okt./Nov. 1941 aus Deutschland, Österreich, Böhmen und Mähren nach Lodz deportiert worden waren. Falls sich Gustav Schlemel bei dieser Gruppe befand, hatte er nur ein Jahr im Ghetto gelebt und starb 1942. Allerdings ist der Zeitpunkt von Gustav Schlemels Tod unbekannt. Weitere Informationen konnten wir zwei nicht herausfinden. |
Der Brief an den/die Ermordete/n :
Lieber Gustav!
Wir Anita und Daniela haben dich ausgesucht, da du in der Nähe von unserem Heimatort geboren wurdest.
Leider haben wir nicht viel über dein Leben herausgefunden, doch wir haben über Litzmannstadt, wo du gefangen genommen warst, einiges gelesen.
Beim Durchlesen ist uns ein kalter Schauer über den Rücken gelaufen. Es muss grausam gewesen sein in dieser Zeit beziehungsweise in diesem Lager gefangen zu sein.
Wir haben lange über diese Zeit, in der du gelebt hast, gesprochen und sind wirklich froh, dass wir in der jetzigen Zeit leben dürfen.
Trotz der vielen Bilder und Berichte, durch die wir über diese Kriegszeit vieles erfahren haben, können wir uns nicht hineinfühlen, wie es dir ergangen ist.
Wir können nur hoffen, dass du in Frieden ruhen kannst und dass du über diese schreckliche Zeit etwas hinweggekommen bist.
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Der Brief an die Zukunft (stieg am 5. Mai 2003 an einem Luftballon gebunden in den Himmel):
Was im Zweiten Weltkrieg passierte, können wir uns nicht so richtig vorstellen! Auch wenn wir schon einiges erfahren und in der Schule gelernt haben. Ich hoffe, dass sich die Menschen in Zukunft nicht von einer Person leiten lassen, nur weil man glaubt, dass er/sie etwas Richtiges macht. Wir Menschen sind, auch wenn wir es nicht wahrhaben wollen, körperlich stark, aber geistig schwach und dadurch lassen wir uns sehr leicht beeinflussen. Es ist wichtig, dass sich die Menschen in der Zukunft ihre eigenen Gedanken zu Themen, die uns Menschen betreffen, bilden, und dass sie auch zu dieser Meinung stehen und sie vertreten! Durch dieses Bemühen und Einsetzen kann man vielleicht die Verfolgung von einzelnen Personengruppen verhindern, denn Probleme sollen, wenn es nötig ist, mit demjenigen, den es betrifft, ausgemacht werden, aber nur wenn es nicht verhindern lässt. Jedoch man soll nie unschuldige Menschen/Personengruppen hineinziehen! Es würde uns freuen, wenn wir einmal sehen, dass die Kinder so erzogen werden, dass sie lernen mit Problemen umzugehen und sie auch friedlich lösen können. Ebenso dass sie lernen, dass Gewalt keine Hilfe und auch kein Ausweg ist. Mir persönlich tut es immer wieder sehr leid, wenn ich das Elend und den Schmerz dieser Menschen, die in Konzentrationslager gekommen sind, wo sie geplagt, gedemütigt und schließlich auch ermordet wurden, sehe. Das alles ist von einer Person ausgegangen!! Ich hoffe, dass wir dies alles in unserem Leben nicht erleben müssen.
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