Liste der Ermordeten


Folgende Informationen sind von Stella Helene Rotter verfügbar:

geboren am 21.07.1898 in Wien
letzte bekannte Wohnadresse
andere Wohnadresse(n)
Deportation von Wien nach Izbica am 05.06.1942
gestorben - Todesdatum unbekannt -
Die Recherche wurde von Stephanie, 14 Jahre, BG/BRG Purkersdorf, übernommen.

Die Lebensgeschichte und wie die Recherche verlaufen ist:






vom 30. 03. 03 bis 22. 04. 03




30. 03. 03
Internet Recherche über Stella Helene Rotter


4. 04. 03
Internet Recherche über Stella Helene Rotter- keine Informationen gefunden


13. 04. 03
E- Mail an das Landesarchiv- keine Rückmeldung


17. 04. 03
Internet Recherche über Izbica


20. 04. 03
Noch einmal eine E-Mail an das Landesarchiv- keine Rückmeldung


21. 04. 03
Zusammenstellung des Protokolls und des Briefes

Der Brief an den/die Ermordete/n :

Liebe Stella!

Auch wenn du jetzt nicht mehr lebst, habe ich ein paar Informationen über dich herausgefunden.
Ich weiß, dass du Stella Helene Rotter geheißen hast und auch dass du am 21. 07. 1898 in Wien zur Welt gekommen bist. Leider habe ich nicht in Erfahrung bringen können, wo du zuletzt gewohnt hast oder etwas über dein Leben, jedoch weiß ich, dass du am 05. 06. 1942, also mit 44 Jahren von Wien nach Izbica deportiert wurdest. Dies zusammen mit ungefähr 4000 jüdischen Männern, Frauen und auch Kindern, aufgeteilt in 4 Deportationstransporte, vom Wiener Aspangbahnhof in dieses Ghetto.
Leideerweise fand ich auch heraus, dass niemand von diesen 4000 nach Izbica deportierten österreichischen Juden überlebt hatte.
Izbica liegt etwa 18 km südlich der Kreishauptstadt Krasnystow im Distrikt Lublin.
Auch wenn du darüber alles wusstest, würde ich es dir trotzdem gerne noch einmal erzählen!
Vielleicht hast du auch bemerkt, dass die ursprüngliche Einwohnerschaft von ca. 6000 Personen zu 90% aus Juden bestand.
Sicher wirst du auch manchmal den extremen Platzmangel gespürt haben, denn durch die Deportationen aus anderen Ländern stieg die Anzahl der jüdischen Bewohner zeitweise auf bis zu 12 000 Personen.
Am Anfang war dieses Ghetto auch gar nicht umzäunt und laut Zeugenaussagen gab es auch keine Posten die den Ausgang aus der Stadt verwehrten. Den Juden, war es jedoch bei massiver Strafandrohung verboten, den Ort ohne einen Erlaubnisschein zu verlassen.
Um Platz zu schaffen, wurden bereits am 24. März 1942, wo du nicht dabei warst, ca. 2200 Menschen aus Izbica in das Vernichtungslager Belcek deportiert.
Nach einer Pause von einigen Monaten, sandte die SS andere SS- Männer in das Ghetto, um die Menschen gewaltsam aus ihren Unterkünften zu holen. Dabei kam es immer wieder zu Misshandlungen und Erschießungen.
Spätestens ab dem Sommer 1942 musste Izbica als eine Art „Warteraum“ für das Vernichtungslager Belcek gesehen werden, dessen Belegung durch die Kapazität der Vergasungsanlagen von Belcek bestimmt wurde.
Am 15. Oktober 1942 wurden ca. 10 000 Juden auf dem Bahnhof von Izbica zusammen getrieben, von denen 5 000 abtransportiert wurden. Bei dieser Selektion, kam es jedoch zu einem Massaker, bei dem mehr als 500 Menschen erschossen wurden.

Ich hoffe für dich dass es dir jetzt auf jeden Fall besser geht und dass du damals keinen qualvollen Tod hattest!
Dies sind alle Informationen die ich über dich und das Ghetto Izbica gefunden habe.



Stephanie Mannel

Der Brief an die Zukunft (stieg am 5. Mai 2003 an einem Luftballon gebunden in den Himmel):

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