Liste der Ermordeten


Folgende Informationen sind von Theresia Bürgler verfügbar:

geboren am in
letzte bekannte Wohnadresse
andere Wohnadresse(n)
Deportation derzeit nicht bekannt- Deportationsdatum unbekannt -
gestorben - Todesdatum unbekannt -
Die Recherche wurde von , übernommen.

Die Lebensgeschichte und wie die Recherche verlaufen ist:

Theresia Bürgler und die Tragödie am Böndlsee

Während der Kriegszeit von 1939 bis 1945 wurde schon im Kreise der Einheimischen gemunkelt, dass sich eine Deserteurgruppe in der Umgebung Goldegg- Dienten befinden sollte, was sich später bewahrheitete. Sie wurden als „Partisanen“ bezeichnet. Der Gründer der Gruppe war Karl Ruppitsch. Er versuchte Soldaten, die gerade Heimaturlaub machten, zu überreden nicht mehr einzurücken. Peter Ottino aus Dienten, ein braver Soldat, der die Schrecken des Krieges zur Genüge genossen hatte, ließ sich von Ruppitsch und seinen Freunden überreden und schloss sich den Deserteuren an. Im Wesentlichen bestand die Gruppe aus folgenden Männern:

Karl Ruppitsch
Peter Ottino
Gustl Egger
Georg Köstner
Richard Pfeiffenberger
Franz Unterkirchner

Wegen der harten Bedingungen waren sie auf Verköstigung durch die Bauern und auf Wilddiebstahl angewiesen. Ruppitsch richtete einen Warnbrief an die Gendarmen von Goldegg, gegen die Deserteure ja nichts zu unternehmen, da sonst für sie Lebensgefahr bestünde. Um die Lebensweise und Aufenthaltsorte der Partisanen ausfindig zu machen, wurden im Juni 1944 von der Gestapo Spitzel nach Goldegg eingeschleust. Ruppitsch wurde verhaftet und und im März 1945 in Salzburg erschossen. Peter Ottino erkannte als gewiegter Soldat die Aussichtslosigkeit der Lage. Er flüchtete ins Freie. Bevor er selbst im Kugelhagel fiel, erschoss er noch zwei Mann von der SS. Alle Übrigen wurden verhaftet. Nur Franz Unterkirchner, der sich im Heustadel versteckt hielt, gelang es, den Verfolgern zu entkommen.
Die SS fand auch leider heraus dass die Deserteurgruppe bei Theresia Bürgler (der Tante meines Opas) und Josef Bürgler (dem Ehemann von Theresia) verköstigt worden war. Theresia Bürgler starb im KZ. Josef Bürgler kam krank nach Hause. Er starb kurz danach an den Folgen des Straflagers.

Matthias Leitner und Andreas Schmid, 4CS, HIB Saalfelden

Der Brief an den/die Ermordete/n :

Hallo, Fr. Theresia Bürgler!

Es sprach sich herum, dass Sie eine Gruppe von Deserteuren verköstigt haben.
Wir finden es gut, dass Sie die Gruppe verköstigt haben und ihnen damit geholfen haben, obwohl Sie wussten, welche Folgen es für Sie haben könnte.
Wir würden gerne wissen, warum Sie das gemacht haben.
Wir haben einen Bekannten gefragt um herauszufinden, wo Sie gelebt haben, wie Sie genau heißen und wie Ihre Lebensgeschichte ist.
Es hat alles damit angefangen, dass wir von der Schule aus ein Projekt machen.
Jeder musste sich eine Person, die ein Opfer unter der Führung Hitlers wurde, finden.
Wir haben meinen Opa Franz Schmid gefragt, ob er jemanden gekannt hat, der in dieser Zeit umgekommen ist. Mein Opa hatte ein Buch über das Tal Goldegg- Dienten, das die Geschichte von dem Tal über einige Zeit, darunter auch die Zeit, in der Hitler herrschte, beinhaltet. Wir fanden dort Ihren Namen und auch den Grund für Ihre Abholung. Wir haben durch diese und noch einige andere Infos eine Lebensgeschichte von Ihnen zustandegebracht.
Wir finden, die Zeit, in der Hitler herrschte, war das Grausamste, was dieser Welt passieren konnte.

Matthias Leitner und Andreas Schmid, 4CS, HIB Saalfelden

Der Brief an die Zukunft (stieg am 5. Mai 2003 an einem Luftballon gebunden in den Himmel):

Brief an die Zukunft:

Die Zeit, in der Hitler herrschte, war sehr grausam. Viele Menschen mussten unter diesem Diktator sehr leiden und leider mussten auch viele Menschen sterben. Er versprach seinem Land nur Gutes, aber was herauskam war die Vernichtung eines Volkes und die Unterdrückung vieler Menschen. Wir möchten mit unserem Projekt bewirken, dass die Personen die umgekommen sind, nicht in Vergessenheit geraten, dass sie Menschen und nicht nur Nummern, die ihnen von der Gestapo zugeordnet worden sind, waren. Wir hoffen – und ich glaube, da sind wir nicht die Einzigen, dass so etwas nie wieder passieren wird.

Andi und Matthias

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