Die letzten Zeugen - Das Buc

Projekt

Gedanken zum Projekt von
Bundesministerin für Bildung, Wissenschaft und Kultur, Dr. Claudia Schmied

"Die direkte Geschichtsvermittlung durch Zeitzeuginnen und Zeitzeugen bzw. Betroffene gibt den Opfern des Nationalsozialismus Stimme und Gesicht und ermöglicht neben fachlichem Verständnis einen persönlichen Bezug zu den unvergleichbaren Verbrechen dieser Zeit. Dieses Projekt ist Teil der politischen Bildung an den Schulen unseres Landes und verbindet sich ideal mit den Aktivitäten unseres Hauses in Zusammenhang mit der Aufarbeitung des Nationalsozialismus. Und es fördert durch seinen innovativen Zugang außerdem den Umgang zwischen Lehrern, Schülern und Eltern. "
 

Petra Fang am 23. 03. 2008 um 10:25


Letzter Tag

Zu sechst sitzen wir grad in unserem Zimmer, Sophie schreibt auch Blog, Verena und Christof versuchen sich im Armdrücken, Lorenz liest mit und Patrick steht gerade am Balkon.
Unser letzter Abend ist am Ausklingen… Mit gemischten Gefühlen erwarte ich den ... [mehr]

 

Petra Fang am 22. 03. 2008 um 10:24


Frühstückspicknick vor dem Industriepark

Noch nie hab ich in einem Schlafsaal übernachtet. Seltsam, aber wahr. Schullandwoche, Schikurs, Wallfahrt, .. Sechserzimmer war das höchste der Gefühle.
Und nun, zu zwanzigst im Gemeindehaus einer jüdischen Gemeinschaft auf Isomatten mit Schlafsack am ... [mehr]

 

Petra Fang am 21. 03. 2008 um 10:23


„This is the Middle East!“

Im Halbschlaf höre ich Stimmen… Wo bin ich? Das Zimmer ist mir nicht vertraut. Es ist spartanisch und rustikal eingerichtet. Rotweiße Vorhänge, grobe, hölzerne Lampen und zwei Betten. Schlaftrunken stehe ich auf, komme ins Vorzimmer, das gleichzeitig Küche, Vorraum und ein weiteres Schlafzimmer darstellt. Langsam kehren die Erinnerungen an den letzten Abend zurück.
Ein Kibbutz, wir sind in einem Kibbutz. Verena und Sophie sind schon fast gehbereit. Mein Blick schweift von meinen ungepackten Sachen zur Uhr. Noch zehn Minuten.

Ghetto Fighters Kibbutz/ Museum. Ein gänzlich anderer Ansatz als in Yad Vashem, umso interessanter, etwas Neues. Mit Kunst Schmerz verarbeiten, mit Kunst Gefühle ausdrücken, Kunst der Nachwelt hinterlassen.
Im ersten Raum umgibt mich Dunkelheit. Noch sind die anderen weg, noch bin ich allein. Die Dunkelheit absorbiert alles, meine Augen müssen sich erst akklimatisieren. Kunstwerke liegen in schwarzen, momentan unbeleuchteten Vitrinen. Aber ein Knopfdruck und ein Licht geht an.
Nur eine Bewegung, nur ein ausgeführter Gedanke, nur eine Berührung kann viel auslösen. Damals, heute, immer.

Was ist ein Urban Kibbutz? Ein Kibbutz, ja, also langsam versteh ich die Basics. Urban = städtisch.. soviel ist mir klar. Trotzdem, es ist paradox.
Ich frage eines der Mädchen, die uns im Ghetto Fighters Museum empfangen haben. Sie ist Teil einer Jugendbewegung, die vor allem in der Gegend um Akko tätig ist. Schon seitdem sie 8 Jahre alt ist. Damals waren alle dabei, es war Teil ihrer Jugend. Aus ihrer Schulgruppe ist sonst niemand mehr „aktiv“, aber sie macht es bis heute aus voller Überzeugung. 
„Ja, es ist ein städtliches Kibbutz, ja, Sozialismus funktioniert auch ohne landwirtschaftliche Basis. Manche von uns arbeiten für Bezahlung, andere gänzlich ehrenamtlich. Wir haben ein gemeinsames Bankkonto. Es funktioniert. Auch Kleidung bezahlen wir von diesem Konto, alles. Wir haben eine Aufgabe, und diese versuchen wir zur erfüllen. In der Gewerkschaft, in der Bildung, z.b.: hier im Museum, in Schulen, in Jugengruppen, etc.“
Es klingt toll, sehr interessant. Aber jetzt, im Nachhinein, kommen mir die Fragen: Wie lange gibt es die Idee eines städtischen Kibbutz schon? Sind alle Mitglieder im Urban Kibbutz so jung? Oder funktioniert dieses System auch mit Familien? Fragen, über Fragen…

Sie singen, die Lieder gefallen mir. Obwohl, kann ich das überhaupt so sagen? Die Melodie finde ich schön, den Klang der Worte auch. Allerdings verstehe ich den Text nicht.
Aber die Sprache klingt angenehm, so weich, so fremd, so anders. Ich höre zu, aber lausche nicht dem Sinn, sondern allein dem Klang. Eine neue Erfahrung,..
Ein jüdischer Gottesdienst... Erinnert mich sehr, an den einer englischen Freikirche. Orthodox ist anders.

Eine israelische Bar, ich allein mit 5 Männern. Ein englischer und ein amerikanischer Jude aus der Gemeinschaft, bei der wir übernachten werden, Hans, Lukas und Joseph. Verspricht lustig zu werden. Die Gespräche drehen sich um das Projekt, Politik, Israel, Amerika, Gott und die Welt. Und es ist lustig geworden. Jeder der Anwesenden bereichert die Runde. Anekdoten werden erzählt, Geschichten weitergegeben. Und immer, immer wieder fällt der Satz „This is the Middle East!“, wie eine beiläufige Erklärung.

 

Petra Fang am 20. 03. 2008 um 14:00


„Ich kann fliegen“

Früh morgens Abfahrt nach Masada. Müde vom Tag davor fallen fast die Augen zu. Das nächste Mal, als ich die Augen aufschlage, hat sich die vorbeiziehende Landschaft stark verändert. Wir sind in der Wüste. Diese Weite ist beeindruckend. Und dahinter, ja ... [mehr]

 

Petra Fang am 19. 03. 2008 um 13:59


Ein ganzer Vormittag nur für uns!

Ein ganzer Vormittag nur für uns.
Die Straßen Tel Avivs selbst erkunden. Die Menschen bewegen sich schnell, sind hektisch, die Stadt lebt. Man merkt es bei jedem Schritt. Die Autos quietschen, ununterbrochen Sirenengeheul. Vor mir gehen junge Israeli. Sie reden ... [mehr]

 

Petra Fang am 18. 03. 2008 um 14:12


Was für ein Tag… Unglaublich…

Was für ein Tag… Unglaublich…
Schwer so einen ganzen Tag, der mir wie eine Woche vorkommt, zu rekonstruieren.. Meine Gedanken schweifen ab…
Begonnen hat er im Club der österreichischen Pensionisten in Tel Aviv. Vor einem Monat hätte ... [mehr]

 

Petra Fang am 17. 03. 2008 um 21:49


Stockdunkel


Stockdunkel. Sophie und Verena, mit denen ich ein Zimmer teile, schlafen schon….
Ein anstrengender Tag geht seinem Ende zu.
Begonnen hat er mal wieder mit einer Verspätung. Langsam bekommt das einen rituellen Charakter. Aber kommen wir in ... [mehr]

 

Petra Fang am 16. 03. 2008 um 10:30


Yad Vashem. Beeindruckend.

Schon wieder ein Tag vergangen….
Aber er war interessant, interessant in jeder Beziehung. 
Yad Vashem. Beeindruckend. Aber nicht traurig stimmend, eher bedrückend. Emotional hat es mich ziemlich mitgenommen. Beim Gedanken an die Miniaturnachbildung ... [mehr]

 

Petra Fang am 15. 03. 2008 um 10:29


Orientierungslosigkeit. Wo bin ich?

Orientierungslosigkeit. Wo bin ich? Die Erinnerungen kehren schnell zurück. Rascher Blick auf die Uhr. 6:45. Noch Zeit. Um 7:15 treffen wir uns zum Spazierengehen. Um 9:00 ist Abfahrt.

Duschen, Anziehen, Zähn…. „RIIING!“ Es ist 8. ... [mehr]

 

Petra Fang am 14. 03. 2008 um 11:48


Ben Gurion Flughafen

Ankunft am Ben Gurion Flughafen…
Reisestress bin ich gewohnt, Verspätungen, Probleme beim Einchecken, beim Kofferfinden etc., unerwartet kommt das „Verhör“: „Warum kommen sie nach Israel?“ „Wo sind sie geboren?“ „Wo ... [mehr]