Nervös, aufgeregt, mit einem mulmigen Gefühl – aber auch mit einem Gefühl freudiger Erwartung – trafen wir uns am 10. April 2007 auf dem Flughafen Wien Schwechat. „Wir“ bedeutet 30 Schüler und Schülerinnen, die die Möglichkeit erhielten, für eine Woche nach New York City zu fahren, um dort Interviews mit Holocaust-Überlebenden zu führen und dokumentieren, aber auch um sich die Stadt anzusehen und so die Welt kennen zu lernen, in die diese „Opfer“ vor, während oder nach dem Zweiten Weltkrieg geflohen sind.
Wir saßen nun in einer Boeing 767 und befanden uns auf einem Direktflug in die Welt der Hollywood-Schinken, der unzähligen McDonalds-Lokale (von denen es dort fast mehr gibt als Einwohner), in die Welt der gelben Taxis und spießigen Stretch-Limos – in die USA. Nicht wenige dachten dabei an die zwei Flieger, die vor nicht ganz sechs Jahren ins World Trade Center krachten. Das war auch unser Ziel – New York natürlich – das WTC steht ja nicht mehr. Nicht witzig. Gar nicht witzig. Überraschenderweise war das Essen im Flieger echt gut, die Sitze hingegen waren recht unbequem, sofern man versuchte zu schlafen. Trotzdem: Ein durchaus angenehmer Flug mit anschließend viel harmloseren Kontrollen auf amerikanischem Boden, als erwartet. Mit zwei Bussen ging es nun Richtung Jugendherberge, in welcher wir die folgende Woche verbringen würden. Busfahrten sind eigentlich nichts besonderes, doch während dieser fühlte man sich, als würde man mit den Flintstones unterwegs sein – entweder fehlte an manchen Stellen der Asphalt, oder er war schlichtweg zu dick aufgetragen. Vorbei an vielen Stretch-Limos, über eine Brücke und durch ein eigenartiges Viertel, landeten wir schließlich in unserer Jugendherberge. Schnell teilten wir uns nun in die uns zugeteilten Zimmer auf, packten einen Teil des Gepäcks aus und schon bekamen die meisten von uns die erste New Yorker U-Bahn-Fahrkarte ihres Lebens. Zu aller erst ging es jedoch zu Fuß in den aus zahlreichen Filmen bekannten Central Park. Man würde kaum glauben, wie viele Leute mitten in DER Großstadt joggen, Tennis spielen, oder sonst in irgendeiner Weise Sport betreiben, würde man es nicht selbst gesehen haben. Faszinierend… |