Die letzten Zeugen - Das Buc

Projekt

Gedanken zum Projekt von
Bundespräsident Dr Heinz Fischer

"Schülerinnen und Schüler haben - oft auch mit Ihrer persönlichen Unterstützung - mittlerweile Tausende Lebensgeschichten von österreichischen Ermordeten und Überlebenden des NS-Regimes recherchiert und damit auch selbst Geschichte geschrieben. Sie erforschen verdrängte und verschüttete Schicksale, und sie begegnen den letzten Zeugen. Diese intensive Beschäftigung mit der Vergangenheit ist immens wichtig, um daraus in der Gegenwart für die Zukunft lernen zu können."
 

Lorenz Adamer am 21. 03. 2008 um 14:18


Ghetto Fighters Kibbuz

Begonnen habe ich den heutigen Tag mit einem gemütlichen und gutem Frühstück im Kibbuz. Anschließend fuhren wir mit dem Bus ins „Ghetto Fighters Kibbuz“. Dort stellten wir uns und unser Projekt vor und trafen auf Jugendlichen einer israelischen ... [mehr]

 

Lorenz Adamer am 19. 03. 2008 um 23:05


Avraham Shomroni

Erleichterung, Interesse und Nachdenklichkeit sind drei Begriffe, die mir in Bezug auf den heutigen Tag spontan einfallen. Der Vormittag war sehr entspannt und wir konnten länger schlafen, doch ich war den ganzen Vormittag etwas nervöser als sonst, da ich wusste, dass ich zu Mittag „meinen“ Zeitzeugen Avraham Shomroni treffen würde.
Ich fuhr schließlich mit Andreas in einem Taxi zu Avrahams Wohnung und war äußerst angespannt. Dies kommt mir jetzt, nachdem ich mit Avraham gesprochen habe, sehr unwirklich und unnötig vor, aber in dieser Situation war es nun einmal so und das konnte ich nicht ändern. Andreas und ich klingelten bei Avraham und er erwartete uns bereits mit einem freundlichen Lächeln und mit einer einladenden Gestik forderte er uns auf in seine Wohnung zu kommen, die sehr groß und sehr nett eingerichtet war. Er schlug ziemlich bald vor, dass wir eine Kleinigkeit in ein Restaurant essen gehen sollten, da seine Frau in Boston bei ihren Enkelkindern sei und es sehr schlecht um seine Kochkünste stehe. Andreas verließ uns wieder und wir spazierten also etwa 5 Minuten die Straße hinunter bis wir zu dem Restaurant kamen, wo wir speisten. Ich muss sagen, dass bereits nach den ersten 10 – vielleicht 20 –  Minuten die Nervosität und kleine Unsicherheit verflogen war, da ich mich mit Avraham vom ersten Augenblick an sehr gut verstand. Es war keine Distanz, die ich eventuell befürchtet hatte, zwischen uns, sondern vielmehr ein Interesse den anderen näher kennenzulernen. So sprachen wir im Restaurant sehr nett unter anderem über unsere Familien, meine Schule und seine Erfahrungen im Kibbutz. Der erste Grundstein für eine intensivere Konversation war gelegt.
Nach dem Mittagessen gingen wir zurück in seine Wohnung und er bot mir einen Tee und arabisches Gebäck an, das ich sehr gerne annahm. Wir setzen uns auf die Couch im Wohnzimmer und er begann seine Lebensgeschichte zu erzählen. Ich muss hinzufügen, dass er nicht exakt chronologisch begann, sondern eher gewisse, für ihn herausragende, Episoden erzählte. Ich fand besonders interessant, dass er 1938 mit einem Kindertransport nach London kam und wollte wissen, ob er dies heute als gut oder schlecht empfunden hat, da er von seiner Familie getrennt wurde. Dies wollte ich deshalb wissen, weil ich ja von Susi Lamberg wusste, dass sie froh war bei ihrer Familie geblieben zu sein. Avraham überlegte ein bisschen und formulierte schließlich die für mich sehr treffende Aussage: „Wie ist wohl deine Wahl, wenn du zwischen Pest und Cholera entscheiden musst?“ Es war weder schön seine Familie zu verlassen, noch schön die Strapazen für Juden in Österreich auf sich zu nehmen.
Dieser Teil unseres Gesprächs beschäftigt mich eigentlich sehr, denn mir wurde eine neue Facette der schrecklichen Vergangenheit bewusst. Familien wurden einfach auseinander gerissen und ermordet und eine angenehme Lösung oder ein einfacher Kompromiss war nicht möglich!
  Ich blicke also in ziemlicher Wehmut auf den heutigen Tag zurück und muss wohl noch so einiges verarbeiten, aber bin froh, dass ich die Möglichkeit hatte mit Avraham zu sprechen und werde versuchen den Kontakt mit ihm zu erhalten.

 

Lorenz Adamer am 18. 03. 2008 um 11:28


„Purim – Süßigkeiten“

Den heutigen Tag kann ich Gott sei Dank ruhig ausklingen lassen, da ich nicht so viele Sachen verarbeiten muss. Begonnen haben wir den Tag mit dem Treffen im österreichischen Pensionistenklub in Tel Aviv. Dieses Treffen war anfangs sehr entspannt und ich fand es sehr gut, ... [mehr]

 

Lorenz Adamer am 17. 03. 2008 um 21:44


Munitionsfabrik, Kibbutz und Botschaft

Heute war ein recht ausgeglichener, aber durchaus interessanter Tag. In der Früh sind wir zu einem Museum in einem Kibbutz gefahren, das in der Zeit von 1945 bis zur Staatsgründung 1948 eine geheime Munitionsfabrik der Hagana war. Unser Guide erklärte uns, wie die ... [mehr]

 

Lorenz Adamer am 16. 03. 2008 um 11:44


Aura von Jerusalem

Nach den ersten drei Tagen in Israel bin ich eigentlich gut gelaunt und blicke bereits auf viele bewegende Ereignisse zurück und freue mich auch auf das, was noch kommen wird.
Am Freitag war ich besonders erfreut oder besser gesagt ergriffen von den Gesprächen mit ... [mehr]