Vorweg noch ein kleiner Nachtrag zu gestern: Der Shabbatgottesdienst war total interessant für mich, ich find das ist viel lebendiger als unser christl. Gottesdienst. Danach gab’s gutes Essen und Verena und ich sind bei einer Familie gesessen, die erst vor ein paar Tagen ein russisches Kind adoptiert hat – ich hoff ich hab das richtig verstanden, sie haben nämlich amerikanisches Englisch geredet. Die Nacht haben wir wirklich in der Synagoge verbracht – irgendwie eine eigenartige Erfahrung. Heute Morgen bin ich relativ entspannt aufgewacht, die andren haben ein bisserl gemault – ich hab aber eine halbwegs bequeme Matratze gehabt muss man fairer Weise sagen. Nach kurzer Busfahrt haben wir erst einmal gefrühstückt und sind dann in ein Museum – wieder einmal! – gegangen. Ich muss sagen, es hat mich nicht wirklich angesprochen, weil es so viel zu lesen war und ich nicht wirklich wusste, was der Sinn dahinter war – aber vielleicht hat Mosche es uns auch gesagt und ich hab es nicht mitbekommen, soll ja auch vorkommen. Danach kam der weitaus interessantere Programmpunkt: Mittagessen bei Ali, einem Schweizer Beduinen. Susi, die Frau von gestern Abend, hat gemeint es würde ein richtig tolles Erlebnis, und das war es wirklich. Dazu muss ich noch sagen, dass ich Essen liebe und noch vielmehr weil ich soviel in mich hineinstopfen kann und trotzdem nicht fett werde – toll oder? Also das Essen war richtig toll – das Gegrillte, ein Traum und die gefüllten Weinblätter, himmlisch! Eine richtige „Schlemmerreise Israel“. So genial, ich liebe Essen, falls ich das noch nicht erwähnt haben sollte. Ali hat uns sein Beduinenzelt gezeigt, das er gerade errichtet und uns beduinischen Kaffee gereicht – bitter aber gut. Die Schlemmerreise setzten wir bei Mahmod – unsrem Busfahrer – fort. Geplant war glaub ich eigentlich nur Tee, aber es gab Salzgebäck, eine Art Riesen-Smarties, Kuchen und endlich der Tee – richtig heiß, süß und saugut. Als Zwischengang Eis und danach einmal mehr Kaffee. Und so zum Drüberstreuen haben wir noch die ersten Schritte von Mahmods Baby gesehen – Mahmod ist sichtlich stolzer Vater und lebt in einer Wohnung, die sich österreichische Buschauffeure glaub ich nicht leisten könnten, aber sei’s drum. Der Bus brachte uns dann wieder nach Tel Aviv, wo bereits das Abendessen wartete, das nicht mehr alle zu sich genommen haben – ich schon, man ist ja kein Kostverächter. Nach einer Auswertungsrunde, geht’s jetzt zum Fortgehen über. Bis morgen |