Hallo, ist heute erst mein erster weblog, ich werde euch die anderen noch nachliefern, muss sie erst digitalisieren. Werde euch deshalb meine letzten Tage kurz erzählen. Ich war bei „meinem“ Überlebenden Dan Reis und seiner Frau Bilha. Die beide sind so ein liebes Paar – ihre Enkelinnen haben mir erzählt, sie sind das Symbol der Liebe in ihrer Familie. Ich bin am Sonntagnachmittag in Yad Vashem auf sie gestoßen und wir haben uns auf Anhieb verstanden und bin dann mit ihnen mit Nachhause gefahren – sie wohnen in einem Moschav oder so, das ist ein bissl so wie ein Kibbuz. Am ersten Abend haben sie mir ihr Zuhause gezeigt – das ist vollgespickt mit Souveniers aus der ganzen Welt (Haiti, Jamaika, Niger, China, Kroatien,…) Dan hat in der Entwicklungsabteilung der Botschaften gearbeitet – ich hoff ich hab das so richtig verstanden, denn wir haben uns nur in Englisch unterhalten, außer das Interview über seine Geschichte, das wollte er als Vorbereitung auf Österreich in deutsch machen. Seine Familie hat sich voll um mich gekümmert: Bilha hat immer aufgekocht und Dan selbst hat mir als Frühstück immer sein Special-Pita serviert – echt lecker. Dans Enkel Shahar hat mich am Montag zu einem Basketballspiel eingeladen – er spielt nämlcih bei den Tel Aviv Maccabas, der besten Mannschaft in ganz Israel!!! Dort traf ich auch Shahars Vater – der ist der Manager von einer international operierenden Nanotechnologie Firma – dieser hat sich sogar Zeit genommen mir zwischen zwei Geschäftsterminen seinen Lieblingsfalafelstand gezeigt. In Shahars Schule habe ich am Dienstag unser Projekt kurz vorgestellt – alle waren voll ertaunt. Am Dienstag Abend bin ich mit Dans Enkelinnen Maya und Noa ins Kino gegangen – 10000 BC. Dazwischen habe ich doch irgendwie Zeit gefunden, mir die voll interessante Geschichte des Hans Georg „Dan“ Reis. Er hat mir so viel erzählt – ich glaub ich hab seine Geschichte auf 30 – 40 Seiten mitgeschrieben! Besonders interessant fand ich, dass sein Vater erstens Freuds Schüler war und zweitens Seyss-Inquarts Psychiater war. Dans Leben ist so spannend, berührend und intersessant – und er kann wirklich gut und vor allem lange und viel erzähln. Deswegen war es auch ein bissl schwer ihn zu befragen, weil er immer nur kurz auf die Frage eingegangen ist und dann erzählt hat, was er wollte. Jetzt zu was ganz anderem: Essen! Ich find es hier ganz toll, Bilha hat jeden Tag ein Dreigängemenü aufgekocht – superlecker. Die Falafel von Ronans – ach ja er ist der Nano – Manager – Lieblingsstand waren auch 1 a. Dan und Bilha sind auch mit mir nach Ashdot gefahren – wir haben uns aber etwas verfahren – würde ich sagen. Bilha hat dort als Lehreri gearbeitet – apropos Lehrerin: Die Schüler hier sind wirklich schlimm verglichen mit Österreich, aber das beste ist ja das sie laufend aus dem Unterricht geschmissen werden – ich bin auch hinaus geschmissen worden mit Shahar, weil er mir übersetzt hat, was die ignorante Lehrerin auf hebräisch gesagt hat. Ich werd auch gleich über den Jerusalem Tag schreiben, dann steht hier alles in einem: Ich hab es irre spannend gefunden, in der Stadt zu sein, von der so viele sagen, es sei ihr Lebensziel, wenigstens einmal hierher zu kommen- und ich war da! Die Grabeskirche war einfach überwältigend. Wie freundlich Leute hier sind ist unbeschreiblich – man nehme nur Dan und Bilha: Die nehmen einfach einen Österreicher bei sich auf, den sie nur kurz vorher per Telefon kennen gelernt haben. Am Abend bin ich dann wieder zur Gruppe gestoßen, im Youth Hostel. Dort hat Ulrich Sahm zu uns gesprochen – ein Mann mit irre lautem Organ, der die Fakten auf den Tisch gelegt hat. |