Die letzten Zeugen - Das Buc

Denk.Mal-Werke

Geschichten

Das Denk.Mal
"Ungars Mesusa"
von Malli Magdalena, Komar Martin, Heider Simon ist Hans Ungar gewidmet.

Wir besuchten die älteste Synagoge Wiens und dort stach uns eine sog. Mesusa ins Auge. Wir waren so fasziniert, dass sie schlussendlich unser Denkmal wurde. Eine Mesusa ist eine Schriftkapsel am Torpfosten, welche ein Pergament mit dem jüdischen Glaubensbekenntnis beinhaltet. Unsere Mesusa wurde aus Bambus gefertigt und darin befindet sich eine Schriftrolle mit der Lebensgeschichte und einigen Photos unserer Person. Zur Person: Wir entschieden uns für Hanns Ungar, da er in unserem Heimatort Neulengbach wohnte. Hanns Ungar wurde am 22. August 1880 geboren. Ende des 19. bzw. zu Beginn des 20. Jahrhunderts muss er in Neulengbach tätig geworden sein. Sein Vater Josef Ungar war ein Mitglied der k. k. Photographischen Gesellschaft in Wien. Im Jahr 1880 heiratete Josef Karoline Großmann. Er besaß später dann eine eigene Fotoatelier in der St. Pöltnerstraße 101, 3040 Neulengbach. Hans Ungar hatte den Beinamen „ Hausfotograf “ von Neulengbach. Durch eine persönliche Erinnerung von Toni R. werden die Ungars als sehr beliebt dargestellt. Die Schwester von Hanns Ungar führte ihm den Haushalt und wurde ,,Ungartant“ genannt. 1912 fotografierte er den weltberühmten Maler Egon Schiele und dessen Werke. 1938 wurde dieses Atelier von Karl Geiger arisiert. Da Geiger jahrelanger Lehrling Ungars war, nimmt man an, dass es zu einer abgesprochenen Arisierung kam. Hanns Ungar wurde 1938 nach Dachau deportiert nach seiner Freilassung zog er am 10. März 1940 nach Wien(Geblergasse 22/3) und wurde am 9. April 1942 nach Izbica deportiert und ermordet. Ebenso seine Familie. Zur allgemeinen Erinnerung an Hans Ungar hat sich der Verein für die Geschichte von Neulengbach entschlossen, ihm ein Schaukasten als DENKMAL gesetzt.
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