Die letzten Zeugen - Das Buc

Denk.Mal-Werke

Tafeln 5. Mai

Ernesto Allerhand: Leben und Leben lassen

geb. 1923 (früher Ernst Otto ALLERHAND) Argentinien

In der “Reichskristallnacht”, am 9. November 1938, wurde mein Vater verhaftet und nach Dachau verschleppt. Und wir wurden “delogiert”. Erst nach drei Monaten Befreiung aus dem KZ, nachdem wir Schiffskarten und Visa für ein uns unbekanntes Land – Bolivien – vorzeigen konnten. April 1939: Auswanderung, Ankunft in Arica, Chile. Bahnfahrt nach La Paz, Bolivien. Ungeheure Entbehrungen, da wir ja kein Geld mitnehmen durften und wir der Sprache und den Gebräuchen dieses fernen Landes fremd waren. Und keinen Beruf für dort hatten. Doch es gelang, zu überleben und uns mit den Jahren hochzuarbeiten.
1952 kam unsere Tochter Marion, 1957 unser Sohn Jonny auf die Welt. Später beschlossen wir, nach Argentinien auszuwandern. Mit über 84 Jahren bin ich heute dem Leben dankbar. Ich bin immer noch fit und betreibe Sport, vor allem Tennis ...

Ermordete Familienmitglieder:

Mein Großvater Jonas Wagmann.
Leider mussten wir ihn in Wien zurücklassen, weil wir doch ins Ungewisse fuhren.
Er wurde kurz nach unserer Abreise ins KZ Buchenwald verschleppt und ist wahrscheinlich schon auf dem Transport umgekommen.
Er war schwer asthmaleidend.
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