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von Theresia sen. Mitsche Blumen der Erinnerung nieder.
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Theresia sen. Mitsche
Geburtsdatum: 01.09.1884 in
Wohnort:
9122 St. Kanzian,
Letzter bekannter Wohnort:
9123 St.Veit im Jauntal / Šentvid v Podjuni 29,
Deportation
am 01.06.1944
Todesdatum
12.01.1945
Geschichte des Opfers
Nadja Polzer,5.A, BG/BRG für Slowenen, erforschte die Lebensgeschichten von Theresa und Rezi Mitsche.
Rezi Mitsche, jun.
St. Veit im Jauntal/Šentvid v Podjuni liegt in Unterkärnten. Dort wohnte die Familie Mitsche, Vater Andrej, seine Frau Theresa und Tochter Rezi. Alle waren stolze Kärntner Slowenen. Es war eine fröhliche Familie. Rezi und Theresa wurden von der Gestapo hingerichtet. Der Vater erzählte1959 ihre Geschichte.
Theresa wurde am 2. September 1884 geboren. Sie war eine hervorragende Köchin und eine bescheidene Hausfrau, die alle Aufgaben im Haushalt erfüllte.
Rezi wurde am 25. September 1922 geboren. Schon als Mädchen machte sie beim slowenischen Kultur Verein „Danica“ mit, vor allem in der Laientheatergruppe, in der sie viele Hauptrollen spielte. Auch im Chor hat sie gesungen.
Schon im Herbst 1943 tauchten in St. Veit im Jauntal die ersten Partisanen auf, es waren dies Pijo, Tiger und Rado. Rezi begann für die Widerstandskämpfer Kurierdienste zu erledigen. Unter dem Partisanennamen „Jelka“ hielt sie unter großem Risiko die Verbindung zwischen Klagenfurt und dem Jauntal aufrecht. Vater Andrej konnte nicht viel tun, weil er blind war.
Irgendwo auf der anderen Seite der Drau wurde Tiger gefangen genommen. Die Gestapo versprach ihm einen Arbeitsplatz. Also verriet er alles, sogar die Häuser zeichnete er ihnen auf, in denen sich die Partisanen aufhielten. Trotzdem haben ihn die Nazis erschossen.
Am 1. Juni 1944 kam Gestapo-Kommissar Hofstätter mit seinen Leuten. Mit zwei Kombis umkreisten sie das Haus. Es war etwa 9 Uhr in der Früh. Rezi war gerade im Garten beschäftigt und Theresa in der Küche. Beide wurden im 1. Stock des Hauses Mitsche verhört und danach ins Gefangenenhaus nach Klagenfurt abtransportiert. Theresa war damals 60 Jahre alt und nicht bei bester Gesundheit. Sie wussten es nicht, aber sie verließen für immer ihren Hof. Die Gestapoleute raubten das Haus aus und versiegelten es. Den Vater Andrej brachten sie zum Nachbarn, weil sie dachten, ein Blinder könne ihnen nicht gefährlich werden.
Rezi und Theresa wurden in der Haft immer wieder geprügelt. Rezi haben sie einmal so geschlagen, dass sie weder sitzen noch liegen konnte. Sie schrieb ihrem Vater Andrej oft Briefe und gab nie die Hoffnung auf. Auch Theresa blieb stark. Dem blinden Vater sprach sie Mut zu, wann immer er sie im Gefangenenhaus in Klagenfurt besuchte. Einmal sagte sie zu ihm: „Wenn sie aus Graz kommen, um zu richten, dann habe ich keine Angst. Wenn sie aber aus Berlin kommen, wird Schluss sein.“ Das waren angeblich ihre letzten Worte.
Sie kamen aus Berlin, mit Freissler an der Spitze. Am Samstag, dem 6. Jänner 1945, wurden sie zum Tode verurteilt. Damals wurden noch weitere zwanzig Todesurteile gefällt. Am 8. Jänner 1945 wurden Theresa und Rezi in Graz enthauptet.