Vorgestern wurde uns das ehemalig rein jüdische Viertel in der Lower Eastside gezeigt, wo heute Juden mit Menschen asiatischer Abstammung zusammenleben. Es war sehr beeindruckend zu sehen, wie gut verschiedenste Bevölkerungsgruppen ohne größere Probleme zusammenleben können. Ich glaube, das wäre in Europa (Österreich) nicht möglich. Außerdem hatte ich noch ein Meeting mit meinem Survivor, mit dem ich auch ein Interview gemacht habe. Eine Frage war: „Es gibt immer wider politische Bewegungen ins rechte Eck, warum?“, seine Antwort war kurz und treffend: „Weil Menschen Autorität brauchen, jeder braucht einen ober und einen unter sich!“. Als ich das hörte dachte ich mir erst, seine Coolness ist nur Fassade, aber im Laufe des Interviews merkte ich, dass es ernst gemeint hat. Doch das beeindruckendste war als er sagte, dass er immer noch an Österreich hängt, nach allem was er erlebt hat. Ich bin zwar meiner Heimat sehr verbunden, glaube aber nicht, dass ich das behaupten könnte.
Ungewohnt für mich war, dass die Überlebenden, die jetzt auch schon den älteren Generationen angehören, immer noch sehr aktiv sind und niemals zugeben würden, dass sie alt sind.
Insgesamt sieht man in den USA viel Neues (Kultur, Integration…), nicht immer nur gutes. Doch man kann sehr viel von den Überlebenden lernen, denn die meisten sind ganz eigenartige Charaktere und total konträr zur österreichischen älteren Generation. |