OE1-Beitrag

Projekt

Diese Begegnung wird ermöglicht durch eine Patenschaft von:
Bundeskanzler Dr. Alfred Gusenbauer,
Bundeskanzleramt:

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Michaela Rafetseder am 15. 04. 2007 um 11:33


Die Zeit mit Ilse und Walter Loeb

Am Sonntag, den 15. April machte ich mich auf den Weg mit einem Bus vom Port Authority nach New Jersey. Der Port Authority ist der größte Busbahnhof New Yorks, auf 525 verschiedene Gates hat man die Möglichkeit in alle Bundesstaaten zu reisen. Ich fuhr also eineinhalb Stunden mit diesen berühmten Bussen, die ich eigentlich nur von Gilmore Girls kannte, und genau deshalb waren diese 90 Minuten sehr außergewöhnlich für mich. Es regnete in Strömen, einige Bundesstraßen waren gesperrt, im rauschenden Radio wurde nur noch von Überflutungen gesprochen und ich saß da, neben einer schwarzen Mama mit ihrem Sohn, und konnte es kaum fassen. Ich bin auf den Weg nach New Jersey, ein Bundesstaat, den jeder kennt, in einem Bus, mit dem auch Rory von „Gilmore Girls“ nach New York zu Jess fuhr. Erschöpft von den Vortagen schlief ich dann aber nach einer Weile ein, bis plötzlich der Busfahrer, wie vorher vereinbart, schrie „Monroe Township“. Verträumt sprang ich auf, packte meine Sachen und verließ fluchtartig den Bus. So stand ich da im Regen neben einer breiten leeren Straßen, und weil ich in der Eile so alles irgendwie genommen und nichts eingepackt hatte, fiel mir mein Brownie aus der Hand, in den kleinen Fluss der sich am Fahrbahnrand gebildet hatte. „ Na toll, mein Mittagessen und Frühstück fällt sprichwörtlich „ins Wasser“ - der Tag fängt ja schon gut an!“.

Doch da wartete wer auf mich in einem Auto, das für mich den typischen amerikanischen Stil verkörperte – es waren Ilse und Walter, die mich mit ihrer herzlichen Begrüßung den Verlust meines Essens vergessen ließen Wir fuhren zu ihnen nach Hause, ein wunderschöner Bungalow im „The Ponds- Township“, wo ich mich für die anschließende Feier vorbereitete.

Welche Feier? Die Yom Hashoah- Gedenkfeier, die einmal jährlich an dem jüdischen Gedenktag für den Holocaust stattfindet. Die Feier war toll, die ehemalige Sekretärin von Oskar Schindler bewegte mit ihrer Rede den gesamten Festsaal, der Senator erwähnte mich als Ehrengast in seiner Ansprache und der amerikanische Patriotismus hat sich gleich zu Beginn unter Beweis gestellt. Denn ganz zu Beginn gingen am linken und rechten Gang die Fahnenträger voraus, der ganze Saal erhob sich und alle, ohne Ausnahme, begannen lauthals mit voller Überzeugung die Hymne zu singen. Nach der Feier wurden mir hunderte an Leuten vorgestellt, und war schließlich froh als ich beim gemütlichen Dinner mit Ilse und Walter, in angenehmer Ruhe, über ihr und mein Leben reden konnte. Am Abend rief eine Journalistin, die mich bei dieser Feier kennenlernte, an um mich eineinhalb Stunden bis aufs Detail zu interviewen.

Walter ist 91 Jahre alt und hat noch so viel Energie, wie ich sie noch nie bei einem alten Mann erlebte. Er saß ständig vorm Computer und wartete auf eine E-Mail, als meine Mutter ihm dann schrieb, verkündete er fröhlich durchs ganze Haus „ OOH! We´ve got an mail from Austria.. It´s from your mother“. Den Abend ließen wir beim Fernseher ausklingen, wir sahen uns den Film an, über die Familie in der Ilse überlebte bei den BARBRA STREISAND mitwirkte. Ich schlief an diesem Tag bei ihnen, ich wurde krank, meine Stimme setzte beinahe gänzlich aus, mein Kopf glühte aber ich ließ mich nicht abhalten die Zeit dort zu genießen. Wir frühstückten mit Freunden und fuhren dann in die nächstgelegene Shopping-Mall um einen Adapter für das Aufladegerät meines Akkus zu kaufen. Dort bekam ich auch ein Shirt und 7 Unterhöschen von Ilse .

Danach haben wir endlich unser Interview durchführen können, und so präsentiere ich nun: meine Begegnungsgeschichte……

 

Michaela Rafetseder am 12. 04. 2007 um 20:40


... wie im Film ...

Unglaublich! So wie im Film präsentierte sie NY City vom Fenster des 55. Stockwerks des berühmten Hilton Hotels. Binnen 10 Sekunden wurden wir von der Lobby zur 55.Etage transportiert, und dort wurden alle klischeehaften Träume und Vorstellungen von der ... [mehr]