OE1-Beitrag

Projekt

Diese Begegnung wird ermöglicht durch eine Patenschaft von:
Dkfm. Trude Kaindl-Hönig,
SN:

"Wir unterstützen das Projekt „A Letter To The Stars“, weil es eine Geste der Versöhnung mit jenen Österreicherinnen und Österreichern ist, die vor Jahrzehnten gewaltsam aus ihrer Heimat vertrieben worden sind. Der persönliche Kontakt mit jungen Menschen aus unserem Land soll diesen Menschen zeigen, dass die alte Heimat sie nicht vergessen hat. Darüber hinaus führt dieses Projekt Schülerinnen und Schülern vor Augen, dass Zeitgeschichte ein Teil ihres Lebens ist. "
 

Andrea Wallmann am 25. 04. 2007 um 14:06


Berthold Silbermann

Die Begegnung mit Berthold Silbermann war etwas ganz Besonderes. Ich wurde ab dem ersten Moment wie ein Familienmitglied behandelt und fühlte mich sofort wohl. Er sprach zu mir von Österreicher zu Österreicher und schüttete mir sein Herz aus.
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Andrea Wallmann am 25. 04. 2007 um 13:59


Eine außergewöhnliche Frau

Ruth Bachner ist eine außergewöhnliche Frau. Durch regelmäßiges Fitnesstraining hält sie sowohl ihren Körper als auch ihren Geist fit und vital. Aufgrund der roten Haare sieht man ihr die 76 Jahre nicht im geringsten an. Die Begegnung mit ihr war ... [mehr]

 

Andrea Wallmann am 14. 04. 2007 um 18:28


Samstag, 14.04.2007 - 10:50h (NY)

Nachdem ich nach einer Stunde Zugfahrt bei Golden's Bridge angekommen war, freute ich mich schon sehr Ruth zu treffen. Sie versprach mir, mich am Bahnsteig abzuholen, jedoch war keine Menschenseele zu sehen, als ich den Zug verließ.
Ich lief hoffnungsvoll von einem ... [mehr]

 

Andrea Wallmann am 13. 04. 2007 um 18:29


Es regnete wie aus Kübeln...

... als wir uns auf den Weg zum Batterypark machten, um erstmals auf die Überlebenden zu treffen. Im Museum of Jewish Heritage angekommen, trafen wir auf eine sehr nette Dame, die uns durch das Museum führte, während sie immer wieder persönliche Erinnerungen ... [mehr]

 

Andrea Wallmann am 12. 04. 2007 um 20:53


Ein Geschenk

Als wir nach sehr langer U-Bahn-Fahrt im Kaffeehaus „Selfhelp“ ankamen, erwarteten uns bereits sehr viele ältere Damen und Herren, an einladend gedeckten Tischen sitzend.
Als die ersten von uns Schülern den Raum betraten, lächelten uns bereits die zahlreichen freundlichen Gesichter an. Jeder von uns setzte sich an eigens für uns reservierte Plätze an irgendeinen Tisch und begann einfach drauf loszuplaudern...
So lernte ich die sympathische Edith Midzinski kennen, die 9 Jahre lang in Wien gelebt hatte, dann nach Schweden ausgewandert und schließlich mit ihrem Ehemann nach Amerika gegangen ist.
Wir unterhielten und über Österreich, Amerika; über Familie, Freunde und Hobbies.
Dadurch, dass Edith nahezu fehlerfrei Deutsch gesprochen hat, merkte man gar nicht, dass sie schon seit 50 Jahren in New York lebt.

Als ich sie nach ihren Erinnerungen aus der Nazi-Zeit in Wien fragte, blockte sie jedoch zu meiner Überraschung sofort ab und meinte, sich daran nicht mehr zu erinnern.
Nichtsdestotrotz war Edith’s Freude riesig, ein Stück Heimat hier in New York zu erleben bzw. wieder zu beleben.
Denn, wie sie mir schnell sagte, fühlt sie sich im Herzen noch immer als echte Wienerin und würde gerne wieder einmal zu Besuch kommen.
Gemeinsam verbrachten wir einige sehr amüsante Stunden bei Kaffee und American Style-„Apfelstrudel“ sowie österreichischen Liedern, deren Text Edith wie aus dem FF mitsingen konnte.
Ich hatte das Gefühl, und es ging nicht nur mir so, dass ich diese Frau schon sehr lange kannte, da wir unglaublich vertraute Gespräche führten und viele Gemeinsamkeiten entdeckten.
Als sie mir erzählte, dass sie regelmäßig Bingo spielt, bewunderte ich ihr  wunderschönes Glücksarmband, an ihrer rechten Hand. Völlig unerwartet nahm sie es ab und hielt es mir hin. Ich wusste zuerst nicht, was sie jetzt damit vorhatte, doch plötzlich sagte sie zu mir „keep it – it’s a present!“
Es war einfach unfassbar, dass Edith mir ihr Glücksarmband schenkte und dabei m einte, es solle mir so viel Glück bringen, wie ihr...

Ehrlich gesagt, bin ich zu diesem Treffen gegangen, mit der Erwartung Überlebenden des Holocaust anzutreffen, die bereit sind über Vergangenes und Erlebtes zu erzählen. Jedoch wollten die meisten, so auch meine Gesprächspartnerin, nicht über diese Zeit sprechen, sondern sich nur positive Gedanken in Erinnerung rufen. Diese Tatsache störte Gott sei Dank überhaupt nicht, denn wir verbrachten einen netten Nachmittag unter Österreichern, unter Freunden.

Die Herzlichkeit und Dankbarkeit in diesem Raum, die von den Menschen ausging, überwältigte mich stets aufs Neue. Blickte man durch den Raum und beobachtete man all diese lieben Menschen wurde einem warm ums Herz und man fühlte sich einfach nur glücklich, mittendrin zu sein.
Ich hatte das Gefühl, ein Geschenk zu sein. Ein Geschenk von Österreich an Österreicher und ich genoss die Stimmung, die im Kaffehaus „Selfhelp“ vorherrschte.