Liste der Ermordeten


Folgende Informationen sind von Isabella Schwarz verfügbar:

geboren am 27.02.1880 in Wien
letzte bekannte Wohnadresse
andere Wohnadresse(n)
Deportation von Wien nach Maly Trostinec am 06.05.1942
gestorben in Maly Trostinec am 11.05.1942
Die Recherche wurde von Isabella und Kerstin, 17 Jahre, HLA f.Land-&Ernährungswi. Graz, übernommen.

Die Lebensgeschichte und wie die Recherche verlaufen ist:

Mit Hilfe von www.lettertothestars.at bekamen wir schon einige Informationen über das Schicksal von Isabella Schwarz. Leider ließ sich sonst nicht mehr viel herausfinden, da es über Opatow und Lagow kaum Material gibt, und Isabella war nicht in Treblinka, worüber es vielleicht mehr gegeben hätte. Trotzdem möchten wir, dass Isabella und die anderen Menschen nicht vergessen werden, und auch nicht der Grund dafür...

Isabella wurde mit 997 anderen jüdischen Männern, Frauen und Kindern mit dem Transport 5/730 ab dem Wiener Aspangbahnhof nach Opatow oder Lagow gebracht. Die Umstände in beiden Ghettos waren ziemlich gleich, deshalb kann man etwas über das „Leben“ im Ghetto berichten. Die Anzahl der Menschen in Lagow stieg ständig, im September 1942 lebten dort ca. 7000 Menschen!(Was Isabella noch durchstehen musste, steht in dem Brief an sie.)
Und 6000 von ihnen kamen im KZ Treblinka um. Treblinka liegt östlich von Warschau, wo die Menschen hauptsächlich im Steinbruch arbeiten mussten. 7000 Menschen kamen aus der Slowakei, vermutlich diese aus Opatow und Lagow. Im KZ Treblinka wurden insgesamt 870 000 Menschen ermordet.

Der Brief an den/die Ermordete/n :

Liebe Isabella,

wir, Kerstin und Isabella möchten dir diesen Brief schreiben, damit du und dein Schicksal niemals vergessen werden. Vor allem ich, ich heiße sogar gleich: Isabella Schwarz.
Du wurdest nur wegen eines korrupten Regimes deportiert.. Nach Lagow oder Opatov, leider wissen wir darüber nichts Genaueres. Du musstest am 12. März 1941 völlig übereilt deine Wohnung in der Zirkusgasse 28/ 3 im 2. Wiener Bezirk verlassen. Der Grund dafür war der Nationalsozialismus. Jene Menschen, die dein und das Schicksal 6 Millionen anderer Juden, Ausländer, behinderter Menschen geschehen ließen. In einem dieser Ghettos musst du gelebt haben, jeden Tag wurden es mehr Menschen dort. Du musstest dort wahrscheinlich in einem Massenquartier leben. Dein Schicksal ist sehr schlimm, auch wenn du dich anfangs im Ghetto tagsüber frei bewegen durftest. Auch Familien wurden nicht getrennt. Doch leider stieg die Anzahl der Ghettobewohner, und bald brach eine Seuche aus: Typhus. Ich habe gelesen, dass viele Menschen schon daran starben, du jedoch nicht. Viele junge arbeitsfähige Männer wurden nach Treblinka deportiert.
Bei der Liquidation des Ghettos vom 20. bis 22. Oktober 1942 wurden 6000 Menschen nach Treblinka gebracht und 500-600 Juden ins Arbeitslager Sadomierz. Mehrere hundert Personen wurden auch einfach erschossen. Vermutlich warst du unter ihnen, denn 1942 bist du gestorben.
Von den 997 Menschen, mit denen du herkamst, überlebten nur elf. Du warst nicht dabei.
Dieser Brief ist ganz allein für dich, damit du NIEMALS vergessen wirst, du bist einer der Sterne am Himmel geworden.

Der Brief an die Zukunft (stieg am 5. Mai 2003 an einem Luftballon gebunden in den Himmel):

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