Die letzten Zeugen - Das Buc
Liste der Opfer
 
 
 

Auflistung von 1 bis 50 von 88

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Rosenprojekt frei

Adolf Gerstl

1020 Wien, Hollandstrasse 14/13

frei

Alice Gerstl

1200 Wien, Streffleurgasse 5/3a

Rosenprojekt frei

Anna Gerstl

1020 Wien, Herminengasse 6/11

Rosenprojekt frei

Arnold Gerstl

1020 Wien, Lilienbrunngasse 19/11

frei

Arnold Gerstl

1010 Wien, Franz Josefs Kai 4/15

frei

Auguste Gerstl

1020 Wien, Fugbachgasse 21/12

Rosenprojekt frei

Berta Gerstl

1020 Wien, Leopoldsgasse 22/7

Rosenprojekt frei

Berthold Gerstl

1020 Wien, Rembrandtstrasse 35

Rosenprojekt frei

Carl Gerstl

1020 Wien, Zirkusgasse 28/1

frei

Eduard Gerstl

1090 Wien, Berggasse 8/10

frei

Eleonore Gerstl

1200 Wien, Streffleurgasse 5/3a

Rosenprojekt frei

Ella Gerstl

1090 Wien, Seegasse 16

frei

Elsa Gerstl

1010 Wien, Kohlmessergasse 6/7

frei

Elsa Gerstl

1200 Wien, Streffleurgasse 5/3a

frei

Elsa Gerstl

1090 Wien, Berggasse 8/10

Rosenprojekt frei

Emmerich Gerstl

1020 Wien, Hollandstrasse 14

Rosenprojekt frei

Erich Gerstl

1020 Wien, Lilienbrunngasse 19/11

frei

Ernst Gerstl

1200 Wien, Streffleurgasse 5/3a

frei

Fanny Gerstl

1020 Wien, Novaragasse 32/34

Rosenprojekt frei

Franziska Gerstl

1020 Wien, Lilienbrunngasse 19/11

frei

Frieda Gerstl

1020 Wien, Tandelmarktgasse 8

Rosenprojekt frei

Friederike Gerstl

1020 Wien, Malzgasse 12/10

Rosenprojekt frei

Friederike Gerstl

1010 Wien, Judengasse 11/6

Rosenprojekt frei

Friedrich Gerstl

1090 Wien, Rotenlöwengasse 15/10

Rosenprojekt frei

Gertrude Gerstl

1020 Wien, Rembrandtstrasse 25/4

Rosenprojekt frei

Gertrude Gerstl

1020 Wien, Rembrandtstrasse 35

frei

Gisela Gerstl

1010 Wien, Krugerstrasse 5/8

frei

Gustav Gerstl

1120 Wien, Wolfganggasse 31

frei

Heinrich Gerstl

1200 Wien, Streffleurgasse 5/3a

frei

Heinrich Gerstl

1090 Wien, Löblichgasse 6/11

Rosenprojekt frei

Helene Gerstl

1020 Wien, Hollandstrasse 14/13

Rosenprojekt frei

Helene Gerstl

1020 Wien, Hollandstrasse 14/10

Rosenprojekt frei

Hermann Gerstl

1020 Wien, Untere Augartenstrasse 36

Rosenprojekt frei

Hilda Gerstl

1020 Wien, Hollandstrasse 14

frei

Ida Gerstl

1090 Wien, Löblichgasse 6/11

frei

Ignatz Heinrich Gerstl

1020 Wien, Grosse Schiffgasse 24/1a

frei

Irma Gerstl

1020 Wien, Nordbahnstrasse 44

frei

Irma Gerstl

1090 Wien, Liechtensteinstrasse 22

frei

Josef Gerstl

1020 Wien, Fugbachgasse 21/12

frei

Julie Gerstl

1020 Wien, Grosse Schiffgasse 24/1a

Rosenprojekt frei

Kamilla Gerstl

1090 Wien, Rotenlöwengasse 15/10

Rosenprojekt frei

Karl Gerstl

1090 Wien, Rotenlöwengasse 15/10

Rosenprojekt frei

Karoline Gerstl

1020 Wien, Rembrandtstrasse 25/4

Sara Gerstl

Geburtsdatum: 01.12.1888 in Deutschkreutz

Wohnort:

7301 Deutschkreutz,

Deportation

Drancy/Auschwitz am 11.11.1942


Geschichte des Opfers

recherchiert im Jahr 2003 von Johannes Rankl (14), PHS Frohsdorf

Sara Gerstl, geborene Hacker Sara Gerstl wurde am 12. 12. 1889 in Deutschkreutz geboren. Sie entstammte der Familie Hacker, die eine Fleischhauerei in der Rausnitzstraße besaß. Sara war mit Adolf Gerstl verheiratet und Mutter von sechs Kindern ( Cornelia, Norbert, Ignatz, Melanie, Edith und Lea ). Die Familie Gerstl lebte schon sehr lange in Deutschkreutz – Mitte der Dreißiger Jahre, bevor Hitler einmarschierte, feierte die Familie das 100-Jahr-Jubiläum ihres Kaufhauses. Die Juden von Deutschkreutz lebten in guter Beziehung zu den Katholiken des Ortes, dies änderte sich nach dem Anschluss schlagartig – alle Juden mussten den Ort verlassen und standen von einem Tag auf den anderen vor dem Nichts ( dieses Los traf auch die Familie Gerstl ). Die Famile versuchte, in der Schweiz Aufnahme zu finden und dürfte schon während dieser Zeit getrennt worden sein. Die Schweiz verwehrte der Familie die Aufnahme und so wurde Sara Gerstl gemeinsam mit ihrem Mann an die Deutschen ausgeliefert. Sie wurden in das Lager von Drancy eingeliefert und von dort am 11. November 1942 nach Auschwitz deportiert, wo Sara und Adolf Gerstl den Tod fanden.



Dieser Brief stieg am 5. Mai 2003 an einem Luftballon in den Himmel

Liebe Sarah Gerstl! Ich heiße Melanie, wie eine deiner älteren Töchter. Ich hoffe, es stört dich nicht, dass ich „du“ zu dir sage, aber ich tu mir schwer, persönliche Dinge mitzuteilen, wenn ich einen Menschen mit „Sie“ ansprechen muss. Dein Schicksal hat mich sehr beschäftigt und ich wollte dir unbedingt einen Brief schreiben, um das, was mich bewegt, loszuwerden. Dein Leben muss am Anfang sehr schön verlaufen sein und du warst mit deinem Leben sicherlich sehr zufrieden. Du hattest einen Mann, der dich bestimmt sehr geliebt hat und sechs Kinder und ich denke, dass du eine wunderbare Mutter warst! Aber nach dem Einmarsch Hitlers war plötzlich alles ganz anders. Euer Versuch, in der Schweiz Aufnahme finden, scheiterte, ihr kamt in das Lager Drancy und du wurdest von deinen Kindern getrennt – das muss für eine Mutter ganz besonders schlimm sein und du warst sicher sehr unglücklich und verzweifelt und voller Sorge um deine Lieben! Nach der schlimmen Zeit in Drancy wurdest du mit deinem Mann in Auschwitz umgebracht, obwohl du niemandem etwas zuleide getan und nichts verbrochen hattest – das ist unvorstellbar!!! Ich denke, dass es dich tröstet, dass zwei deiner sechs Kinder noch leben, nämlich Melanie und Leah. Dein Schicksal beschäftigt mich – einerseits kann man nicht glauben, dass so etwas wirklich geschehen hat können ( es klingt wie eine Geschichte aus einem Buch ), andererseits ist es so traurig, dass ich es nicht fassen kann! Lange Zeit dachte man nicht mehr an die Ermordeten Hitlers und man vergaß die wahren Opfer der Tyrannei – nämlich euch Juden, und ihr seid Opfer der Tyrannei der Deutschen, aber auch der Österreicher gewesen!! Wir gedachten nur der Opfer des Krieges, wir dachten an die Soldaten und auch an die, die euch misshandelt und ausgebeutet haben, die gefallenen SS-Leute. Nun aber denkt man an euch alle – an euch, denen wir die Häuser und die Familien nahmen. Ich hoffe, dass ihr denen, die euch das angetan haben, vergeben könnt, aber ich glaube, dass man so etwas nie vergeben kann! Der Glaube an Gott hat dich ( und viele andere ) all das Leid durchstehen lassen, und das bewundere ich an dir und auch an den anderen Juden, denen man solches Leid zugefügt hat. Mit Hochachtung Melanie Linzer



Brief an die Zukunft

Ich wünsche mir, dass immer jemand an die ermordeten Menschen, ganz besonders die Juden, denken wird und dass jeder dazu beiträgt, dass so eine Tragödie nie wieder passiert und dass das eine Lehre für die Menschheit ist. Außerdem hoffe ich, dass irgendwann eine Zeit kommt, wo Mütter nicht mehr weinen müssen, weil sie ihre Kinder durch einen Krieg oder ein Verbrechen verlieren.



Die Erstellung der Datenbank beruht auf
den vom DÖW - Dokumentationsarchiv des
Österreichischen Widerstandes - zur Ver-
fügung gestellten Forschungsergebnissen.


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