Die letzten Zeugen - Das Buc

LAMBERT GRUTSCH


 
 

LAMBERT
GRUTSCH

geb.
wirkte in Österreich,

Jüdin von Polen auf Bergbauernhof nach Tirol gebracht

Lambert Grutsch rettete das Leben von Helena Horowitz, indem er die Jüdin mit nach Tirol nahm, wo sie unter falschem Namen auf dem Bergbauernhof arbeitete.

Lambert Grutsch, am 16. 04.1914 in Jerzens geboren, war in den Kriegsjahren 1943/44 in Polen bei der Firma STUAG als Kranfahrer beschäftigt.

In Polen begegnete ihm die Jüdin Helena Horowitz, der es gelungen war, den laufenden Deportationen der Juden in die Vernichtungslager zu entkommen. Mit gefälschten Papieren und ständig in Gefahr entdeckt zu werden, arbeitete sie schließlich in der Betriebskantine der Firma STUAG. Lambert Grutsch zögerte nicht lange, als sie ihn bat, mit ihm nach Tirol kommen zu dürfen. Er brachte sie nach Tirol und ab Februar 1944 durfte die junge Frau unter dem falschen Namen Julia - „Jula“ – Sypek auf dem elterlichen Bergbauernhof in Kienberg („Ritzler“) arbeiten.

Niemand, auch nicht seine Familie, wusste, dass das Mädchen Jüdin war. Mit der jüngsten Schwester von Lambert, Adelheid (sie lebte danach in Leins), verband sie eine enge Freundschaft und sie blieb bis Kriegsende in Jerzens.

Nach Kriegsende kam sie in verschiedene Tiroler Flüchtlingslager. Durch die Hilfe eines Onkels, gelangte Frau Horowitz nach Paris und emigrierte nach New York. Sie hielt stets engen Kontakt mit der Familie Grutsch und Adelheid war für sie wie eine Schwester.

Helena Horowitz bemühte sich darum, dass Lambert Grutsch für seinen Mut als „Gerechter unter den Völkern“ geehrt wird. Lambert Grutsch erlebte diese Ehrung selbst leider nicht, er verstarb am 16. April 1995. Auf der Ehrenmedaille, die seiner Familie ausgehändigt wurde, steht geschrieben: „Wer immer ein Menschenleben rettet, hat damit gleichsam eine ganze Welt gerettet“.

Die Geschichte von Helena Horowitz und ihre Rettung durch Lambert Grutsch findet sich im Buch:
„Nationalsozialismus und Faschismus in Tirol und Südtirol“ von Horst Scheiber.

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