Liste der Ermordeten


Folgende Informationen sind von Magdalena Österreicher verfügbar:

geboren am 18.10.1913 in Eisenstadt, Bgld.
letzte bekannte Wohnadresse
andere Wohnadresse(n)
Deportation von Wien nach Opole am 15.02.1941
gestorben - Todesdatum unbekannt -
Die Recherche wurde von Magdalena, 14 Jahre, RG Lambach, übernommen.

Die Lebensgeschichte und wie die Recherche verlaufen ist:

Magdalena Österreicher wurde am 18.10.1913 in Eisenstadt geboren, vor ihrer Heirat hieß sie Szemere. Magdalena war in Ebenfurth heimatberechtigt.
Ihre letzte Wohnadresse war: Wien 3, Matthäusgasse 8. Sie wurde am 15.02.1941 nach Opole deportiert. Die Todeserklärung kann man im Wiener Stadt- und Landesarchiv unter 48 T 2692/47-7 finden.






Am 15. und am 26. Februar 1941 verließen zwei Deportationstransporte mit 2.003 jüdischen Männern, Frauen und Kindern den Wiener Aspangbahnhof mit dem Ziel Opole, einer Kleinstadt südlich von Lublin. Opole hatte eine traditionsreiche jüdische Gemeinde, zu Kriegsbeginn lebten hier ca. 4.000 Juden, was einem jüdischen Bevölkerungsanteil von knapp 70 Prozent entsprach, ein Anteil, der sich nach Kriegsbeginn durch Zwangsumsiedler aus anderen Teilen Polens weiter erhöhte.
Bis März 1941 wurden ca. 8 000 Juden in das nunmehr in Opole errichtete Ghetto deportiert. Die Unterbringung der Neuankömmlinge erfolgte teilweise bei ortsansässigen Juden, teilweise in Massenquartieren wie einer Synagoge und in neu errichteten Baracken.

Im Ghetto war die Bewegungsfreiheit der Insassen nicht eingeschränkt, es fehlten Absperrungen, jedoch war das Verlassen Opoles ohne behördliche Genehmigung bei empfindlicher Strafe verboten. Die Kontrolle des Ghettos übernahmen der Sicherheitsdienst der SS (SD), Gendarmerie und, nach Zeugenaussagen zu schließen, auch deutsche Wehrmachtsangehörige. Bei der Bestreitung des Lebensunterhaltes waren die Ghettobewohner im Wesentlichen auf sich selbst angewiesen. Ab Mai 1941 wurden ca. 800 arbeitsfähige Männer zur Zwangsarbeit in Deblin eingesetzt.

Bereits im Frühjahr 1942 begann die Liquidation des Ghettos von Opole. Am 31. März 1942 ging ein Transport in das Vernichtungslager Belzec ab, und im Mai und Oktober 1942 folgten Deportationen in das Vernichtungslager Sobibor.

Von den 2 003 Wiener Juden sind 28 Überlebende bekannt.

Der Brief an den/die Ermordete/n :







Als unsere Geschichtelehrerin mir und meinen Kollegen verkündete, dass es so ein Projekt gibt, war ich irgendwie sofort daran interessiert, da ich mich mit dieser Problematik beschäftige.
Es tut mir sehr leid, dass du so gestorben bist. Überhaupt ist es schrecklich, was dieses "Ereignis" nämlich der Zweite Weltkrieg brachte.
Vor ein paar Tagen(im April 2003) besichtigten meine Schulkollegen und ich das Konzentrationslager Mauthausen. Es war sehr interessant, aber zugleich war ich auch sehr betroffen, was Millionen Menschen an diesem Ort erfahren mussten. Obwohl uns vieles gezeigt wurde, kann man sich das Leid kaum vorstellen. Als wir die Gaskammer besichtigten und die Türen geschlossen wurden, bekam ich Platzangst, obwohl wir nur etwa 50 Schüler waren. Wir hörten, dass sogar 80 Menschen dort hineinpassten.
Es macht mich sehr traurig, wenn ich daran denke. Es wird immer mehr in Vergessenheit geraten, was sich vor mehr als 50 Jahren ereignete. Jetzt haben wir noch Großeltern oder andere ältere Menschen, die von dem Krieg (teilweise sogar auch stolz) erzählen können, wie sie Bombenangriffe und Sonstiges empfunden haben. Bald wird es aber auch diese leider nicht mehr geben.
Leider weiß ich nicht wie du umgekommen bist, da ich sonst nach Wien fahren müsste, leider komm ich da nur sehr selten hin. Ich weiß auch nicht, ob du noch arbeiten musstest, oder ob du gleich getötet wurdest. Ich weiß leider nur sehr wenig über dich, aber mich interessiert dieses Thema also "Konzentrationslager, Endlösung und die Opfer" sehr. Ich hoffe, dass sich so etwas nicht zutragen wird, wissen kann man das ja leider nicht.
Es gibt vieles, was ich mir noch immer nicht vorstellen kann und ich wüsste auch vieles zu fragen, doch das geht jetzt ja nicht mehr. Aber jetzt weiß ich sicher mehr, als wenn ich mich gar nicht damit beschäftigt hätte!

Deine Magdalena

Der Brief an die Zukunft (stieg am 5. Mai 2003 an einem Luftballon gebunden in den Himmel):







Als unsere Geschichtelehrerin mir und meinen Kollegen verkündete, dass es so ein Projekt gibt, war ich irgendwie sofort daran interessiert, da ich mich mit dieser Problematik beschäftige.
Es tut mir sehr leid, dass du so gestorben bist. Überhaupt ist es schrecklich, was dieses "Ereignis" nämlich der Zweite Weltkrieg brachte.
Vor ein paar Tagen(im April 2003) besichtigten meine Schulkollegen und ich das Konzentrationslager Mauthausen. Es war sehr interessant, aber zugleich war ich auch sehr betroffen, was Millionen Menschen an diesem Ort erfahren mussten. Obwohl uns vieles gezeigt wurde, kann man sich das Leid kaum vorstellen. Als wir die Gaskammer besichtigten und die Türen geschlossen wurden, bekam ich Platzangst, obwohl wir nur etwa 50 Schüler waren. Wir hörten, dass sogar 80 Menschen dort hineinpassten.
Es macht mich sehr traurig, wenn ich daran denke. Es wird immer mehr in Vergessenheit geraten, was sich vor mehr als 50 Jahren ereignete. Jetzt haben wir noch Großeltern oder andere ältere Menschen, die von dem Krieg (teilweise sogar auch stolz) erzählen können, wie sie Bombenangriffe und Sonstiges empfunden haben. Bald wird es aber auch diese leider nicht mehr geben.
Leider weiß ich nicht wie du umgekommen bist, da ich sonst nach Wien fahren müsste, leider komm ich da nur sehr selten hin. Ich weiß auch nicht, ob du noch arbeiten musstest, oder ob du gleich getötet wurdest. Ich weiß leider nur sehr wenig über dich, aber mich interessiert dieses Thema also "Konzentrationslager, Endlösung und die Opfer" sehr. Ich hoffe, dass sich so etwas nicht zutragen wird, wissen kann man das ja leider nicht.
Es gibt vieles, was ich mir noch immer nicht vorstellen kann und ich wüsste auch vieles zu fragen, doch das geht jetzt ja nicht mehr. Aber jetzt weiß ich sicher mehr, als wenn ich mich gar nicht damit beschäftigt hätte!

Deine Magdalena

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