Liste der Ermordeten


Folgende Informationen sind von Stefanie Apfelgrün verfügbar:

geboren am 12.06.1924 in Wien
letzte bekannte Wohnadresse
andere Wohnadresse(n)
Deportation von Wien nach Izbica am 09.04.1942
gestorben - Todesdatum unbekannt -
Die Recherche wurde von Verena, 13 Jahre, übernommen.

Die Lebensgeschichte und wie die Recherche verlaufen ist:

Der Brief an den/die Ermordete/n :

Liebe Stefanie!

Ich schreibe dir heute, damit du weißt, dass man dich nicht vergessen hat.
Wir nehmen in der Schule an dem Projekt „a letter to the stars“ teil, in dem jeder Schüler die Lebensgeschichte eines jüdischen Opfers des Holocaust recherchiert.
Durch dieses Projekt haben wir erfahren, welche Grausamkeiten damals an euch verübt wurden.
Dadurch habe ich aber auch von dir erfahren und deshalb schreibe ich dir heute. Damit du weisst, dass diese grausame Zeit nicht in Vergessenheit geraten ist. "a letter to the stars" ist ins Leben gerufen worden, damit sich diese Geschichte nicht wiederholt, damit nicht noch einmal das geschieht, dass dir und tausenden anderen Unschuldigen widerfahren ist.
Wir haben viel über die damalige Zeit erfahren und konnten gar nicht glauben, dass Menschen so grausam sein können!
Ich weiß, dass du nocht sehr jung warst, als du mit deiner Mutter nach Izbica deportiert worden bist - 18 Jahre. Ich möchte gerne wissen, warum so etwas passiert ist und wieso man so viele Menschen quälen kann. Außerdem habe ich Angst, Angst, dass so etwas wieder passieren könnte. Angst vor der Zukunft und Angst vor einem neuen Krieg.
Zur Zeit herrscht gerade Krieg im Irak, dem wieder tausende Menschen zum Opfer fallen werden.
Ich bin so froh, dass bei uns in Österreich kein Krieg ist! Jetzt dürfen die Juden zumindest in Österreich ungestraft ihre Religion ausüben und sie dürfen sich auch an öffentlichen Plätzen zeigen, ohne verhaftet zu werden. Trotzdem gibt es immer wieder Vorurteile gegen Juden und viele Katholoken meiden den Kontakt mit ihnen.

"Damals waren es die Juden...
Heute sind es dort die Schwarzen,
hier die Studenten...
Morgen werden es vielleicht die Weißen,
die Christen oder die Beamten sein..."

Irgendwann können die Menschen hoffentlich in Frieden miteinander leben. Ohne Vorurteile!

Verena Köttstorfer

Der Brief an die Zukunft (stieg am 5. Mai 2003 an einem Luftballon gebunden in den Himmel):

Damals - 1945 - herrschte Krieg. In ganz Europa war Krieg, der viele Opfer forderte und der tausenden Unschuldigen Frauen und Kindern das Leben gekostet hat.
Heute - 2003 - herrscht ebenfalls Krieg. Nicht in Europa, sondern in vielen anderen Ländern und dieser unsinnige Krieg fordert ebenfalls das Leben tausender Menschen. Deshalb habe ich Angst, denn man weiß nie, wo der nächste Krieg ausbricht, oder wer - wie damals die Juden - als nächstes verfolgt wird. Vielen Menschen ist es egal, was anderswo passiert, und sie denken nicht, dass so etwas auch einmal hier bei uns passieren könnte.
Aber es ist schon passiert! Vor ca. 58 Jahren herrschte hier bei uns in
Österreichein grauenhafter Krieg!
Ein Krieg bei dem tausende Juden gedemütigt, misshandelt, und schließlich
getötet wurden.
Ein sinnloser Krieg, der Familien auseinanderriss und viele Kinder zu Waisen
machte.
Doch manche Menschen machen sich Gedanken, Gedanken um ihre Zukunft und um
die ihrer Kinder.
Wenn cih an die Zukunft denke, denke ich daran, wie es sein wird in ein paar
Jahren, was und wo ch arbeiten werde. Aber auch ob ich überhaupt arbeiten
werde, oder ob ich auf der Flucht sein werde, auf der Flucht vor einem neuen
Krieg.

Verena Köttstorfer

Zurück zur Übersicht