Die letzten Zeugen - Das Buc

Denk.Mal-Werke

Geschichten

Das Denk.Mal
"Ein Leben in Scherben"
von Beate Schlager Katja Schwaigerlehner ist Gustav Singer gewidmet.

Dieses Projekt widmet sich Gustav Singer, der wegen seiner Religion gejagt und verhaftet wurde. Doch Gott meinte es gut mit ihm und so war ebendieser einer der wenigen Menschen, die das Konzentrationslager lebend wieder verlassen konnten. „Ein Leben in Scherben“ stellt Gustav Singers Leben in Form einer Blume dar, deren Blumentopf durch weiße, rote und schwarze Fließenstücke in Form eines Mosaiks angefertigt wurde. Die Scherben symbolisieren die Zeit der Verfolgung und die harten Jahre im KZ Theresienstadt, die Pelargonie in der Mitte jedoch das neue Leben, das er nach der Zeit des Terrors und Schreckens des zweiten Weltkriegs beginnen konnte. Auf größeren Fließenstücken, die in der Erde stecken, befindet sich Gustav Singers Leben im Überblick und die wenigen von ihm bekannten Daten. Was wir über Gustav Singers Leben wissen, ist wenig, aber dennoch prägend: Am 20.11.1892 wurde er als jüngstes von fünf Kindern in eine jüdische Spenglerfamilie hineingeboren. Zwei seiner Brüder fielen im ersten Weltkrieg, er selbst war Frontsoldat, überlebte und wurde mehrfach ausgezeichnet. 1922 trat er zum Katholizismus über und heiratete eine Nichtjüdin, Maria Heigl. Er selbst führte den Spenglerbetrieb seines Vaters weiter, musste seinen Beruf im Jahr 1938 jedoch aufgeben. Da er sich jedoch nie etwas zu schulden kommen ließ und sich in seiner Heimatstadt Herzogenburg stets des guten Rufes erfreuen konnte, wurde ihm nicht dasselbe Schicksal zuteil wie vielen seiner Mitmenschen…bis 1942. In diesem Jahr wurde er nach Theresienstadt deportiert, überlebte jedoch den antisemitischen Terror. Er kehrte nach Herzogenburg zurück und begann ein neues Leben zu führen, von dem nichts mehr bekannt ist (Akte unter Datenschutz verschlossen) Die Vorbereitung und Ausführung dieses Projekts war sehr spannend und auch nicht zu schwer durchzuführen. Wir haben uns für die Blume im Mosaiktopf entschieden, da wir das für den im KZ überlebenden Gustav Singer für äußerst passend hielten. Durch dieses Denkmal soll sein Schicksal niemals vergessen werden!
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