Die letzten Zeugen - Das Buc

Denk.Mal-Werke

Tafeln 5. Mai

Edith Kronenberger

geb. 1924, UNITED KINGDOM

Ich war das einzige Kind von Eltern, die in den Vierzigern waren, als ich geboren wurde. Da es keine Chance für uns alle gab, auszuwandern, schickten sie mich mit dem Kindertransport nach U.K. Mein Vater fand einen Sponsor durch seine Idee, an Namensvetter zu schreiben, die er im Londoner Telefonverzeichnis fand. Mein Sponsor erfuhr die Bitte von einem dieser Briefe. Ich dachte, die Trennung würde nicht auf lange Zeit sein – doch sah ich meine Eltern nie wieder. Es vergeht mir kein Tag, ohne an ihr Schicksal zu denken. Ich hatte das Glück, gute Freundschaften und Familienleben zu genießen. Als Sozialarbeiterin erlebte ich viel Anregendes und manch Zufriedenstellendes. Vor 13 Jahren traf ich mich mit alten Schulkollegen in Wien und es war wie eine Erlösung. “Gräuel und Mord bestehen weiter in der Welt, eine ständige Bedrohung gegen uns alle. Schützt Euch vor Propaganda und Pseudo-Wissenschaft, die unsere Menschlichkeit zerfressen kann. Hinterfragt alles, was man Euch sagt und lehrt. Mein Wunsch ist, dass Ihr niemals gezwungen sein werdet, Euren menschlichen Instinkten zu widerstehen, weil es die Mehrheit will.“

Ermordete Familienmitglieder:

• Richard & Regine WEISS, meine Eltern
• Flora KOLLER, Tante
• Max WEISS, Onkel
• Robert WEISS, Onkel
• Richard KOLLER, Cousin
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