Die letzten Zeugen - Das Buc

ANNA MARIA HAAS


 
 

ANNA MARIA
HAAS

geb.
wirkte in Österreich, Wien

Die Frau, die im Untergrund versteckten Juden half

Anna Maria Haas versteckte in den Jahren 1938/39 den Juden Robert Beer zusammen mit dessen Familie in ihrer Wohnung. Danach unterstützte sie zwei ihrer jüdischen Freunde, Josef Rubin-Bittmann und dessen Frau Sidonie.

Anna Maria Haas lebte in Wien. Ihr Ehemann Benno Haas, der vom Judentum zum Katholizismus konvertiert war, meldete sich nach dem Anschluss 1938 freiwillig zur britischen Armee. Das machte Anna Maria Haas in den Augen der Nazis verdächtig.

Trotz dieser besonderen Gefahr versteckte sie in den Jahren 1938/39 den Juden Robert Beer zusammen mit dessen Familie in ihrer Wohnung und unterstützte zwei ihrer jüdischen Freunde, Josef Rubin-Bittmann und dessen Frau Sidonie.

Josef und Sidonie Rubin-Bittmann waren in den Untergrund gegangen und mussten oft ihr Versteck wechseln. Die Gestapo suchte schon nach ihnen, aber Anna Maria Haas ließ sich nicht davon abbringen ihren Freunden zu helfen und brachte ihnen regelmäßig Essen. Zweimal statteten ihr Detektive einen Besuch ab, um herauszufinden, wo sich Josef und Sidonie Rubin-Bittmann befanden.

Als Sidonie Rubin-Bittmann im Herbst 1944 in einem Kellerversteck ihren Sohn Fritz zur Welt brachte, besorgte Anna Maria Haas die Milch für das Baby. Gegen Kriegsende konnte sie ihre jüdischen Freunde öfter besuchen, da Wien immer häufiger bombardiert wurde und die meisten Menschen sich nicht auf den Straßen blicken ließen.

Nach dem Krieg lebten Sidonie und Josef Rubin-Bittmann weiterhin in Wien. Robert Beer zog nach Venezuela um. Das letzte im Krieg in Wien geborene jüdische Kind, Fritz Rubin-Bittmann, lebt heute in Wien.

Siehe Meisels (1996) "Die Gerechten Österreichs"
Siehe auch Lebensgeschichte von Fritz Rubin-Bittmann

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