Die letzten Zeugen - Das Buc

Das Leben der Lotte Feri Am 17. November 1867 wurde Lotte Freund in Zellerndorf geboren. Dort lebte sie bis zum 5. Juni 1890, an welchem sie Adolf Feigelstock heiratete. Dieser wurde am 14. Dezember 1863 geboren und war Buchhalter in Lakendorf, Ungarn. Gemeinsam zog das junge Paar schließlich nach Wien und ließ nach zwei Jahren Ehe ihren Nachnamen auf Feri ändern. Aufgrund ihres Alters sahen beide anscheinend keine Möglichkeit, im Jahre 1938 rechtzeitig das Land zu verlassen und wurden so Opfer der Shoah. Ihre zwei Kinder Carl, geboren 1891, und Hilda, geboren 1896, waren es vermutlich, die nach dem Krieg eine offizielle Todeserklärung angestrengt haben.

Dieser Brief stieg im Mai 2003 in den Himmel

Sehr geehrte Frau Feri Wir gehen in das Erzbischöfliche Gymnasium in Hollabrunn und wohnen in der Nähe von Zellerndorf. In den letzten Monaten haben wir uns bemüht Ihre Lebensgeschichte zu rekonstruieren. Dies ist uns jedoch anfangs nur lückenhaft gelungen. Mittlerweile haben wir herausgefunden, dass Sie verheiratet waren und einen Sohn und eine Tochter hatten, Carl und Hilda. Leider müssen wir Ihnen mitteilen, dass ihre Kinder der Shoah zum Opfer gefallen sind. Wir sind wirklich schockiert, über das, was Ihnen wiederfahren ist. Wir bedauern Ihr Schicksal sehr und hoffen für die Zukunft, dass die Menschheit so viel Verstand aufbringt andere nicht wegen ihrer Religion, ihrer Kultur oder ihrer Hautfarbe zu verurteilen. Ihre Sandra, Franziska, Janet, Johannes und Matthias Bitte schicken Sie diesen Brief an „Projektbüro `A letter to the stars`, 1060 Wien, Mariahilferstraße 123/3/38“. Sie unterstützen damit die Weiterführung dieses Projektes.